waste identity - bola bola living, Lagos, 2021. Urheber/in: Adesokan Adedayo. All rights reserved.

Ausstellung

Montag, 09. Oktober 2023 – Donnerstag, 26. Oktober 2023 In meinem Kalender speichern

Ausstellung

ECHOS

Eine Gruppenausstellung mit: Aàdesokan Adedayo, Younes Ben Slimane, Fatim Benhamza, Mohamedali Ltaief, Amine Oulmakki Kuratiert von Elisabeth Piskernik (Le Cube – independent art room, Rabat)

In der Gruppenausstellung ECHOS setzen sich Künstler*innen mit einer von wirtschaftlicher und sozialer Ungleichheit geprägten Umwelt, in einer Zeit des Klimawandels und zunehmender Bevölkerungsmigration, auseinander.
Aàdesokan Adedayo, Younes Ben Slimane, Fatim Benhamza, Mohamedali Ltaief und Amine Oulmakki spiegeln – gleich einem Echo - lokale, durch globale Ursachen bedingte und von der Welt der Wissenschaft mit Besorgnis beobachtete Entwicklungen wider.
Indem sie Abfallwirtschaft, die daraus resultierenden Konsequenzen für Natur und Lebewesen und - trotz allem - die Hoffnung auf eine Veränderung thematisieren, zeigen die Künstler*innen durch verschiedene Medien wie Fotografie, Collage und Video die in (Nord)-Afrika erlebte Realität durch das Prisma der Umwelt.

Mit dem Projekt What do you choose to see präsentiert die in Marokko lebende Künstlerin Fatim Benhamza ein Triptychon, das zum Nachdenken über Recycling als Ressource anregt und uns auf eine Reise durch die Metamorphose von Abfall einlädt. Die Künstlerin ermutigt uns, über unsere Entscheidungen nachzudenken, indem sie die Frage stellt: "Was möchtest du sehen?". Die Entscheidung, ein Abfallprodukt in den Tod oder ins Leben zu schicken, ist ein subtiler Appell an unsere Verantwortung als Weltenbürger*innen.

Die analoge Fotoserie All come from dust des tunesische Künstlers Younes Ben Slimane dokumentiert das Leben der Handwerker, die die traditionellen Ziegelsteine in Tunesien herstellen. Sie versteht sich als Beitrag zur Sichtbarmachung einer Tradition, die in unserer globalisierten Welt zunehmend in Vergessenheit gerät, und zu einer Rückbesinnung auf überliefertes lokales Know-how.

In seiner Videoarbeit Homrane erzählt der ebenfalls aus Tunesien stammende Künstler Mohamedali Ltaief die Geschichte eines utopischen Ortes. Homrane besteht aus intimen und abstrakten Fragmenten eines Körpers, des Körpers von Slim Baccar, der zu sich selbst und zur Erde, dem Wald von Ain Draham in Tunesien, zurückkehrt. Die Arbeit lädt ein, sich wieder in die Natur einzufügen und so seine eigene Natur zu finden.

Die Fotoinstallation Waste identity - Bola Bola living des nigerianischen Künstlers Aàdesokan Adedayo befasst sich mit der Bewegung von Abfällen als Metapher für die menschliche Migration und zeigt die Dringlichkeit des Umgangs mit dem Phänomen auf. Ausgehend von einer Feldstudie über die größte Mülldeponie Afrikas, "Olusosun" in Lagos, enthüllt der Künstler das auf die Deponie entstandene Ökosystem und zeigt das Leben der "Bola Bola" auf, jenen Migrant*innen, die sich auf der Mülldeponie niedergelassen und durch die Wiederverwertung von Abfällen ihren eigenen Lebensraum mit Infrastruktur und Handelsbeziehungen aufgebaut haben.

Mit seinem Werk Vaine tentative de planter un arbre (Ein vergeblicher Versuch, einen Baum zu pflanzen) schafft der marokkanische Künstler Amine Oulmakki eine eigenständige Figur, einen Menschen-Esel, der durch Handlungen wie das Pflanzen eines Olivenbaums, versucht, sich stellvertretend für die Menschheit und nicht-menschliche Wesen für den Planeten einzusetzen. Auf seiner Reise durch urbane, von Beton dominierte Landschaften ist er auf der vergeblichen Suche nach einem idealen Platz, um den Baum, ein altes Symbol des Mittelmeers, zu pflanzen.

Die Ausstellung wurde zum ersten Mal im Jahre 2021 im Kunstraum Le Cube – independent art room in Rabat/Marokko gezeigt.

Die Ausstellung kann montags bis freitags eintrittsfrei von 9 bis 19 Uhr besichtigt werden.

Öffnungszeiten
Montags bis freitags von 9:00 bis 19:00 Uhr
Adresse
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Schumannstr. 8
10117 Berlin
Rechtliches
Allgemeine Geschäftsbedingungen
Veranstalter/in
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Sprache
Deutsch
Englisch