Ausstellung
- Freitag, 26. August 2022 – Sonntag, 28. August 2022 In meinem Kalender speichern
ECHOS - Eine Gruppenausstellung mit: Adesokan Adedayo, Younes Ben Slimane, Fatima Benhamza, Mohamedali Ltaief, Amine Oulmakki
Ausstellung "ECHOS" im Rahmen des Climate Cultures Festival "gegen!blicke"
Kuratiert von Elisabeth Piskernik
In der Gruppenausstellung ECHOS setzen sich Künstler*innen mit einer von wirtschaftlicher und sozialer Ungleichheit geprägten Umwelt in einer Zeit des Klimawandels und zunehmender Bevölkerungsmigration auseinander.
Adesokan Adedayo, Younes Ben Slimane, Fatima Benhamza, Mohamedali Ltaief und Amine Oulmakki spiegeln – gleich einem Echo - lokale, durch globale Ursachen bedingte und von der Welt der Wissenschaft mit Besorgnis beobachtete Entwicklungen wider.
Indem sie Abfallwirtschaft, die daraus resultierenden Konsequenzen für Natur und Lebewesen und - trotz allem - die Hoffnung auf eine Veränderung thematisieren, zeigen die Künstler*innen durch verschiedene Medien wie Fotografie, Collage und Video die in Afrika erlebte Realität durch das Prisma der Umwelt.
Mit dem Projekt What do you choose to see präsentiert die in Marokko lebende Künstlerin Fatima Benhamza ein Triptychon, das zum Nachdenken über Recycling als Ressource anregt und uns auf eine Reise durch die Metamorphose von Abfall einlädt. Die Künstlerin ermutigt uns, über unsere Entscheidungen nachzudenken, indem sie die Frage stellt: "Was möchtest du sehen?". Die Entscheidung, ein Abfallprodukt in den Tod oder ins Leben zu schicken, ist ein subtiler Appell an unsere Verantwortung als Weltenbürger.
Die analoge Fotoserie All come from dust des tunesische Künstlers Younes Ben Slimane dokumentiert das Leben der Handwerker, die die traditionellen Ziegelsteine in Tunesien herstellen und versteht sich als Beitrag, um eine Tradition sichtbar zu machen, die in unserer globalisierten Welt zunehmend in Vergessenheit gerät, und eine Rückbesinnung auf überliefertes lokales Know-how zu ermöglichen.
In seiner Videoarbeit Homrane erzählt der ebenfalls aus Tunesien stammende Künstler Mohamedali Ltaief die Geschichte eines utopischen Ortes. Homrane besteht aus intimen und abstrakten Fragmenten eines Körpers, des Körpers von Slim Baccar, der zu sich selbst und zur Erde, dem Wald von Ain Draham in Tunesien, zurückkehrt. Die Arbeit ist eine Einladung, sich wieder in die Natur einzufügen und so seine eigene Natur zu finden.
Die Fotoinstallation Waste identity - Bola Bola living des nigerianischen Künstlers Adedayo Adesokan befasst sich mit der Bewegung von Abfällen als Metapher für die menschliche Migration und zeigt die Dringlichkeit des Umgangs mit dem Phänomen auf. Ausgehend von einer Feldstudie über die größte Mülldeponie Afrikas, "Olusosun" (Lagos, Nigeria), enthüllt der Künstler das auf der Deponie entstandene Ökosystem und zeigt das Leben der "Bola Bola", jenen Migranten, die sich auf der Mülldeponie niedergelassen und durch die Wiederverwertung von Abfällen ihren eigenen Lebensraum mit Infrastruktur und Handelsbeziehungen aufgebaut haben.
Mit seinem Werk Vaine tentative de planter un arbre (Ein vergeblicher Versuch, einen Baum zu pflanzen) schafft der marokkanische Künstler Amine Oulmakki eine eigenständige Figur, einen Esel-Menschen, der mit seinen Handlungen wie das Pflanzen eines Olivenbaums versucht, sich stellvertretend für die Menschheit und nicht-menschliche Wesen für den Planeten einzusetzen. Auf seiner Reise durch urbane, von Beton dominierte Landschaften ist er auf der vergeblichen Suche nach einem idealen Platz, um den Olivenbaum, ein tradiertes Symbol des Mittelmeers, zu pflanzen.
Nach einer ersten Ausstellung im Jahre 2021 im Kunstraum Le Cube – independent art room in Rabat/Marokko findet diese zweite Ausgabe im Rahmen des Climate Cultures Festival "gegen!blicke" 2022 zum ersten Mal in Berlin statt.
Die Ausstellung kann während des Festivals vom 26.08.-29.08.2022 in der Alten Münze, Molkenmarkt 2, 10179 Berlin, besichtigt werden und wird am Freitagabend, den 26.08.2022 um 20 Uhr mit einer Vernissage eröffnet. Vorab diskutieren ab 18:00 Uhr die Künstler*nnen Fatima Benhamza, Younes Ben Slimane, Adedayo Adesokan und der Journalist Hicham Houdaifa zu "Perspektiven zu Klima, Umwelt und Veränderung aus (Nord-)Afrika".
Le Cube – independent art room
Der Kunstraum wurde 2005 von der Kunsthistorikerin Elisabeth Piskernik in Rabat gegründet und ist heute ein fixer Bestandteil der marokkanischen Kunstszene.
Im Le Cube wird ein breites Spektrum an zeitgenössischen Kunstpositionen in Form von Rauminstallation, Fotografie, Performance, Video- und Soundkunst gezeigt, die kontextualisierte soziale, kulturelle und politische Fragen aufwerfen.
Le Cube konzipiert transdisziplinäre Kunstprojekte, die die künstlerische Auseinandersetzung mit Bereichen aus der Forschung verbindet und damit eine ständig weiterentwickelnde Reflexion über unsere Umwelt anregt.
Darüber hinaus fördert und begleitet der Kunstraum junge Kunstschaffende mit diversen Residenzprogrammen.
- Adresse
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▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
- Veranstalter*in
- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
- Sprache
- Deutsch