Brasilianisches Amazonasgebiet. Urheber/in: Gudrun Fischer. All rights reserved.

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Mittwoch, 06. Dezember 2023 18.00 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern

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Ein Jahr Lula: Hoffnung für den Amazonas?

im Übersee-Museum Bremen

Der Amazonas-Urwald: Baumriesen, Wassermassen, Lianen, geheimnisvolle Töne, wunderbare Tierwelt. Ist es damit bald vorbei? Brasiliens neuer Präsident Lula da Silva, seit einem Jahr im Amt, hat versprochen, den Amazonasschutz voranzutreiben. Und wirklich, die Abholzungsraten sinken seit Anfang des Jahres. Doch nun zeichnet sich noch eine andere sehr bedrohliche Entwicklung ab: Das internationale Verbrechen hat sich im unzugänglichen Norden Brasiliens nieder gelassen.

Besonders gelitten haben während der Regierungsjahre unter dem rechtsextremen Präsidenten Bolsonaro (2019-2022) Indigene. Zunehmend ist das gesamte Amazonasgebiet, seine Fauna und auch die Bewohner_innen mit Quecksilber vergiftet. Das ist eine Folge des illegalen Goldabbaus. Der funktioniert Hand in Hand mit illegalem Drogen- und Waffenhandel. Wer sich dagegen wehrt wird bedroht, vergewaltigt oder ermordet. Indigenen Aktivist_innen nehmen sich in den letzten Jahren sehr in Acht.

Die Zivilgesellschaft war erleichtert, als Lula Ende Oktober 2022 die Stichwahlen gewann. Denn er setzte einige neue Minister*innen ein, die die Anliegen der Schwarzenbewegung, der Indigenen, der LGBTIQ+Gruppen unterstützen. Allerdings muss Lula im korrupten und patriarchal-konservativen politischen System immer wieder schwierige Allianzen und unselige Kompromisse eingehen. Vor allem Umweltfragen stehen für Lula oft hintenan.

Diese Entwicklungen werden wir am 6.12. in einem besonderen Setting diskutieren: Mitten in der Amerika-Ausstellung des Überseemuseums und mit einer deutsch-brasilianischen Expertin: Die Radio-Journalistin Gudrun Fischer (Deutschlandfunk und ARD) verbrachte ihre Kindheit in Südbrasilien, ihre Jugend in Bayern, nun lebt sie in Bremen und Rio de Janeiro. Sie ist auf Umwelt, Wissenschaft, Gesundheit und Brasilien spezialisiert und wird ihren Bericht über die Veränderungen unter Lula, über ihre letzten Recherchereisen in das Amazonasgebiet und ihre Besuchen in drei indigenen Dörfern mit Fotos und Audioeinspielungen aus dem Amazonasgebiet verbinden.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Zeit und Ort: 18 Uhr im Übersee-Museum Bremen, Bahnhofsplatz 13, 28195 Bremen

Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter/in
Landesstiftung Bremen
Zugang
Der Veranstaltungsort ist barrierefrei.