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Podiumsdiskussion

Freitag, 27. Oktober 2023 18.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Podiumsdiskussion

Ein Leben zwischen Hoffnung und Unterdrückung

Über die Situation von LGBTIQA+ in Polen im europäischen Kontext

In Polen ist der Alltag der LGBTIQA+ von Diskriminierungserfahrungen und Ablehnung geprägt, viele dieser Erfahrungen haben systemischen Charakter. Gleichgeschlechtliche Paare können rechtlich keine Verantwortung füreinander übernehmen, sich nicht mal im Krankenhaus erkundigen, wie es ihrer nächsten Person geht; sie können das gemeinsame Kind nicht vom Kindergarten abholen, ohne jedes Mal eine Vollmacht vorzeigen zu müssen, ganz zu schweigen von Fragen der Erbschaft oder der Steuerveranlagung. Es gibt zudem keine einheitlichen Verfahren, um Hassrede und Hassverbrechen zu erfassen, obwohl ein Anstieg von Gewalttaten gegen LGBTIQA+ beobachtet wird. Gewalt und strukturelle Diskriminierung treffen auch Aktivist*innen und Organisationen, die sich für LGBTIQA+-Rechte einsetzen; Handlungsspielräume für die Zivilgesellschaft werden zunehmend eingeschränkt.

Mit ihrer diskriminierenden Politik geriet die polnische Regierung in einen Konflikt mit der EU, die 2021 ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen im Zusammenhang mit der Ausrufung sogenannter LGBT-freier Zonen einleitete. Im ILGA-Rainbow Europe Index, einer jährlichen Rangliste zur Gleichstellung von LGBTIQA+ in Europa, steht Polen im EU-weiten Vergleich zum vierten Mal in Folge auf dem letzten Platz.

Die von der Heinrich-Böll-Stiftung herausgegebene Publikation «Pamiętniki» («Tagebücher») gibt persönliche Einblicke in das Leben von queeren Menschen in Polen. Es sind sieben bewegende Geschichten, die von Hasserfahrungen, Gewalt und Einsamkeit erzählen – aber auch von Entschlossenheit und der großen Hoffnung, selbstbestimmt zu leben.

In dieser Podiumsdiskussion nehmen wir die Publikation als Ausgangspunkt, um über die rechtliche und gesellschaftliche Stellung von LGBTIQA+ in Polen zu reden. Wie erlebt die LGBTIQA+-Community die aktuelle Situation? Welche Rolle haben Aktivist*innen? Gibt es in naher Zukunft Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation, und welche Herausforderungen stellt die Lage in Polen für die EU dar? Die Podiumsdiskussion bringt Politiker*innen, Aktivist*innen und Personen der polnischen LGBTIQA+-Community zusammen, um diese und Ihre Fragen zu diskutieren.

Mit:

  • Terry Reintke, MdEP,  Fraktionsvorsitzende The Greens/EFA
  • Julia Maciocha, Aktivistin, Organisatorin der Warschauer Equality Pride
  • Łukasz Mikołajewski/Piotr Laskowski, Herausgeber der Publikation «Pamiętniki» 
  • Lucjusz T. Olszewski, Autor*in eines der Erfahrungsberichte in der Publikation «Pamiętniki»
  • Aleksandra Puciłowska, Autor*in eines der Erfahrungsberichte in der Publikation «Pamiętniki»

Moderation: Joanna Maria Stolarek, Büroleiterin Heinrich-Böll-Stiftung Büro Warschau
 

Information:
Ewa Peteja
Referat EU/Nordamerika
E peteja@boell.de
 


Ihre Teilnahme an der Veranstaltung:

» Teilnahme vor Ort
im Konferenzzentrum der Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin

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Zeitzone
MEZ/CET
Adresse
▶ Heinrich-Böll-Stiftung, Bundesstiftung Berlin sowie Online
Veranstalter*in
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Sprache
Deutsch
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