Freitag, 08. April 2011 – Sonntag, 10. April 2011 In meinem Kalender speichern

ENTFÄLLT! Rechtspopulismus in Europa - Was tun?

Jugendseminar

Seit der Debatte um Thilo Sarrazins rassistische Thesen sind rechtspopulistische Tendenzen in der politischen Debatte angekommen – und sie manifestieren sich in lokalen Parteien wie der „Freiheit“ oder „Pro-Köln“, die mit einer Mischung aus islamfeindlichem Rassismus und rigider „Law and Order“-Politik versuchen, Ängste der verunsicherten Mittelschicht in Zeiten von Krise und globalen Umbrüchen in eine neue politische Form zu pressen.

Doch dies ist kein alleinig deutsches Phänomen – betrachtet man Italien unter Silvio Berlusconi, Ungarn unter Viktor Orban, oder die Niederlande mit Regierungsbeteiligung von Geerd Wilders, so wird deutlich, dass sich derzeit eine neue Form der Politik, die sich als „Anti-Politik“ geriert, entwickelt und die es zum Beispiel in der Tea-Party-Bewegung der USA schafft, sich als rechte Alternative zu etablierten Parteien, aber auch linker Politik darzustellen. So unterschiedlich die Programme dieser verschiedenen Parteien sind, so eint sie ein gefährliches Konglomerat aus „christlich-abendländischen Werten“ und nationalistischer Stimmungsmache, das sich in die ideologische Konstruktion des „War on Terror“ und einer Abwendung vom System Demokratie einreiht.

Wir wollen herausfinden, was man eigentlich unter Rechtspopulismus versteht, aber auch seine verschiedenen Erscheinungsformen analysieren. Wir werden uns dem Diskurs um Sarrazin nähern und versuchen herausarbeiten, wie verschiedene Feindbilder bedient werden und sich in seinen Thesen überlagern. Nicht zuletzt wird die Frage bestimmend sein, was diese Entwicklung für linke Politik bedeutet.

Wochenendseminar für Jugendliche und junge Erwachsene

Mit:
Audrey Podann (Politologin)
Sophia Schmitz (Historikerin)