- Montag, 11. Dezember 2006 19.30 – 21.30 Uhr In meinem Kalender speichern
Eröffnung: Deutsch Land – eine Reise zu den Deutschen: Eine Fotoinstallation von Andreas Herzau
Eröffnung:
Deutsch Land – eine Reise zu den Deutschen
Eine Fotoinstallation von Andreas Herzau
Lesung:
DAS FALSCHE LEBEN – eine Vatersuche
Lesung mit Ute Scheub
Der Eintritt ist frei.
Am Montag, 11.Dezember 2006 wird um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek Frankfurt (Oder) die Fotoinstallation „Deutsch Land – eine Reise zu den Deutschen“ von Andreas Herzau eröffnet. Nach einer kurzen Vorstellung von Andreas Herzau wird Ute Scheub aus ihrem Buch „Das falsche Leben– eine Vatersuche“ lesen. Im Anschluss ist eine Gesprächsrunde mit dem Fotografen und der Autorin geplant. Die Lesung findet im Rahmen des Projektes „Abgedreht – Demokratie und Toleranz“ statt.
Im Jahr der Fussballweltmeisterschaft erschien Deutschland allen als Sommermärchen. Deutsche Fähnchen, Haarschmuck in Schwarz-Rot-Gold waren überall unter strahlendem Sonnenschein zu sehen. Deutschland war gastlich, einladend für Gäste aus aller Welt. Ein halbes Jahr später stellt sich die Frage: Was ist Deutschland und wie sehen wir Deutschland? Was ist das Erbe deutscher Geschichte, das in unseren Alltag hineinreicht? Ein Gespräch über ein sich veränderndes Deutschland, das Andreas Herzau in seinen Fotografien festgehalten und ein Deutschland, dessen historische Erbschaft in der Geschichte jedes einzelnen weiterlebt.
In Frankfurt (Oder) war der 9. November wieder Anlass um einen jüdischen Gedenkstein zu schänden. Der moralischen Verarbeitung und dem würdevollen Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wollen Rechtsextreme ein Ende setzen. Zudem äußern sich rechtsextreme, femdenfeindliche Einstellungen äußern sich immer wieder in Gewalttätigkeiten. Der inhaltliche Bezug dieser Straftaten ist Deutschland, das Deutschtum. Ein Deutschland, das es nicht mehr gibt, wie uns die Bilder von Andreas Herzau zeigen. Oder lebt es heimlich weiter?
Mit dem Projekt „Abgedreht – Demokratie und Toleranz“ greift die Heinrich-Böll-Stiftung das Thema Rechtsextremismus und Gewalt über künstlerische Darstellungen auf. Über 30 Filmveranstaltungen mit Filmen, die die Geschichte von Jugendlichen ebenso wie die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus dokumentieren und erzählen. Bücher beschreiben und erinnern. In den zurückliegenden Wochen haben Filmvorführungen und Lesungen in verschiedenen Städten in Ostbrandenburg stattgefunden. Die Eröffnung der Fotoinstallation und die Lesung am Abend des 11. Dezember ist eine der letzten Veranstaltungen.
Ute Scheub Das falsche Leben - Eine Vatersuche
Ein Mann steht vor zweitausend Menschen auf, ruft »Ich grüße meine Kameraden von der SS!«, setzt eine Flasche Zyankali an die Lippen und trinkt – Stuttgart, Evangelischer Kirchentag 1969. »Der Tod trat auf dem Weg ins Robert-Bosch-Krankenhaus ein«, notiert Günter Grass, der diesen Manfred Augst in »Aus dem Tagebuch einer Schnecke« porträtiert hat. 35 Jahre später stößt Manfred Augsts Tochter auf den Abschiedsbrief, die Tagebücher und die Briefe ihres Vaters. Eine erschütternde Spurensuche beginnt, bei der Ute Scheub mehr findet als nur ein einzelnes Schicksal. Wie viele jener Männergeneration, die Nachkriegsdeutschland geprägt hat, konnte Manfred Augst nicht über seine Erlebnisse im Krieg reden, schon gar nicht mit seinen Kindern, denen er nur ein ferner, liebloser Vater sein konnte. »Er ist – buchstäblich – an seinem Schweigen erstickt.«
Deutsch Land – eine Reise zu den Deutschen
Eine Fotoinstallation von Andreas Herzau
Lesung:
DAS FALSCHE LEBEN – eine Vatersuche
Lesung mit Ute Scheub
Der Eintritt ist frei.
Am Montag, 11.Dezember 2006 wird um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek Frankfurt (Oder) die Fotoinstallation „Deutsch Land – eine Reise zu den Deutschen“ von Andreas Herzau eröffnet. Nach einer kurzen Vorstellung von Andreas Herzau wird Ute Scheub aus ihrem Buch „Das falsche Leben– eine Vatersuche“ lesen. Im Anschluss ist eine Gesprächsrunde mit dem Fotografen und der Autorin geplant. Die Lesung findet im Rahmen des Projektes „Abgedreht – Demokratie und Toleranz“ statt.
Im Jahr der Fussballweltmeisterschaft erschien Deutschland allen als Sommermärchen. Deutsche Fähnchen, Haarschmuck in Schwarz-Rot-Gold waren überall unter strahlendem Sonnenschein zu sehen. Deutschland war gastlich, einladend für Gäste aus aller Welt. Ein halbes Jahr später stellt sich die Frage: Was ist Deutschland und wie sehen wir Deutschland? Was ist das Erbe deutscher Geschichte, das in unseren Alltag hineinreicht? Ein Gespräch über ein sich veränderndes Deutschland, das Andreas Herzau in seinen Fotografien festgehalten und ein Deutschland, dessen historische Erbschaft in der Geschichte jedes einzelnen weiterlebt.
In Frankfurt (Oder) war der 9. November wieder Anlass um einen jüdischen Gedenkstein zu schänden. Der moralischen Verarbeitung und dem würdevollen Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wollen Rechtsextreme ein Ende setzen. Zudem äußern sich rechtsextreme, femdenfeindliche Einstellungen äußern sich immer wieder in Gewalttätigkeiten. Der inhaltliche Bezug dieser Straftaten ist Deutschland, das Deutschtum. Ein Deutschland, das es nicht mehr gibt, wie uns die Bilder von Andreas Herzau zeigen. Oder lebt es heimlich weiter?
Mit dem Projekt „Abgedreht – Demokratie und Toleranz“ greift die Heinrich-Böll-Stiftung das Thema Rechtsextremismus und Gewalt über künstlerische Darstellungen auf. Über 30 Filmveranstaltungen mit Filmen, die die Geschichte von Jugendlichen ebenso wie die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus dokumentieren und erzählen. Bücher beschreiben und erinnern. In den zurückliegenden Wochen haben Filmvorführungen und Lesungen in verschiedenen Städten in Ostbrandenburg stattgefunden. Die Eröffnung der Fotoinstallation und die Lesung am Abend des 11. Dezember ist eine der letzten Veranstaltungen.
Ute Scheub Das falsche Leben - Eine Vatersuche
Ein Mann steht vor zweitausend Menschen auf, ruft »Ich grüße meine Kameraden von der SS!«, setzt eine Flasche Zyankali an die Lippen und trinkt – Stuttgart, Evangelischer Kirchentag 1969. »Der Tod trat auf dem Weg ins Robert-Bosch-Krankenhaus ein«, notiert Günter Grass, der diesen Manfred Augst in »Aus dem Tagebuch einer Schnecke« porträtiert hat. 35 Jahre später stößt Manfred Augsts Tochter auf den Abschiedsbrief, die Tagebücher und die Briefe ihres Vaters. Eine erschütternde Spurensuche beginnt, bei der Ute Scheub mehr findet als nur ein einzelnes Schicksal. Wie viele jener Männergeneration, die Nachkriegsdeutschland geprägt hat, konnte Manfred Augst nicht über seine Erlebnisse im Krieg reden, schon gar nicht mit seinen Kindern, denen er nur ein ferner, liebloser Vater sein konnte. »Er ist – buchstäblich – an seinem Schweigen erstickt.«
- Veranstalter*in
- Landesstiftung Brandenburg