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Diskussionsreihe

Dienstag, 10. Mai 2022 17.00 – 19.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Diskussionsreihe

Erzählungen der "Objekte"

Wichtiger Kristallisationspunkt für die Beschäftigung mit dem kolonialen Erbe sind die zahllosen Objekte aus kolonialen Zusammenhängen in europäischen Museen. Die langjährigen Rückgabeforderungen der Herkunftsländer wurden und werden in Europa zumeist ignoriert oder aktiv abgewehrt. Aber der Druck wächst; erste Rückgaben sind zu verzeichnen. Viele Museen in Europa befassen sich inzwischen selbstkritisch mit ihrem kolonialen Kern und suchen nach postkolonialer Identität.

Die beginnenden Gespräche über koloniale Sammlungsgüter und museale Praktiken eröffnen ein tieferes Verständnis der Folgen kolonialer Gewalt für die Ursprungsgesellschaften durch Auslöschung ihrer kulturellen, spirituellen und religiösen Identität. In Europa zeigt sich die koloniale Dimension der Sammlungspraktiken durch kontextverfremdende, musealisierte Präsentation, mit der die Unterwerfung „der Anderen“ symbolisch inszeniert wird.

Wie kann aus den objektbezogenen Dialogen eine andere Beziehungsethik erwachsen, die die bedingungslose, permanente Übertragung der Eigentumsrechte an die Ursprungsgesellschaften nicht als Schlussstrich, sondern als Anfang einer neuen Kooperationskultur versteht?

Mit

  • Stefanie Bach, Kuratorin für Global Art History, GRASSI Museum für Völkerkunde, Leipzig
  • Dr. Mahret Kupka, Kunstwissenschaftlerin / Kuratorin, Museum für Angewandte Kunst, Frankfurt a. M.
  • Dr. Yann LeGall, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, "The restitution of knowledge: artefacts as archives in the (post)colonial museum", TU Berlin
  • Chao Tayiana, Historikerin und Expertin für digitales Erbe, Gründerin "Open Restitution Africa", Nairobi
  • Ibrahima Thiam, Kunstfotograf, Dakar

Moderation: Aisha Camara

 

» Weitere Informationen zu unseren "Dekolonialen Dialogen"

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Veranstalter/in
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Sprache
Deutsch
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