- Donnerstag, 09. November 2006 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Europa - Die Architektur der Erweiterung
Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Heute ist die Erweiterung der EU
zweieinhalb Jahre alt. Am Beispiel der
Veränderung der Beziehungen zwischen Polen
und Deutschen soll vor allem die
menschliche Dimension des
Einigungsprozesses beleuchtet werden.
Nach der Krise – nicht zuletzt durch die
Ablehnung der Verfassung – mussten das
Fundament und die Eckpfeiler der Union neu
überdacht werden. Die Auswirkungen der
Globalisierung und die Teilnahme an
militärischen Auseinandersetzungen haben
ihre Spuren in allen Mitgliedsstaaten
hinterlassen. Die Polen haben – im
Gegensatz zu Deutschland – Soldaten im Irak
stationiert. Adam Krzeminski sagt: „Eines
sollte man in dieser Zeit nicht aus den
Augen verlieren: Polen erlebt einen enormen
Modernisierungsschub, der auch für das
polnische Selbstverständnis eine riesige
Herausforderung ist. Man merkt, dass bei
diesen polnischen Lehr- und Wanderjahren –
mit dem Beitritt zur EU auf der einen und
der engen Anlehnung an Amerika auf der
anderen Seite – historische Rückgriffe
nicht viel weiter helfen.“
Klar ist, dass wir ein Europa mit Frieden
und Wohlstand für alle brauchen. Wie sieht
die Wirklichkeit aber auch aus? Junge
Franzosen setzen im Herbst 2005 Autos in
Brand. Europa ist ihre Heimat, aber eine
Chance auf ein selbstbestimmtes Leben haben
sie nicht. Die Lebensverhältnisse in den
Mitgliedsstaaten unterscheiden sich
gravierend. Vorurteile werden gepflegt –
auch zwischen Deutschen und Polen.
Die Türkei will in die EU. Gehören dann
auch die Ukraine und die Balkanstaaten mit
ins Boot? Und welche Rolle spielen die
Mittelmeeranrainerstaaten in den
perspektivischen Überlegungen – zumal sich
der erste Kongress der Europäischen
Linksparteien im Oktober 2005 in Athen
gerade auf die Bedeutung dieser Staaten für
den Frieden in Europa verständigt hat.
Welche Bilanz ziehen zwei EU-Experten, die
sehr unterschiedliche Blickwinkel haben?
Mit:
Adam Krzeminski Publizist und
Schriftsteller, Republik Polen; Dr. André
Brie Mitglied des Europäischen Parlaments,
PDS, Fraktion GUE/NGL; Moderation: Bärbel
Romanowski
www.rosalux.de