- Montag, 10. Oktober 2011 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Europas Rechtspopulisten - Stichwortgeber der Gewalt?
„Schwedendemokraten“, „pro Köln“, „Partij voor de Vrijheid“ - rechtspopulistische Parteien und Bewegungen sind überall in Europa erfolgreich. Ihr gemeinsames Mobilisierungsthema ist die Angst vor „Islamisierung“ und „Überfremdung“. Besonders der hier vertretene islamfeindliche Rassismus scheint in breiten Schichten der Bevölkerung Zustimmung zu finden.
Auch die Sarrazin Debatte hat gezeigt, dass das lautstarke Vertreten ausgrenzender und rassistischer Denkmuster sowie entsprechende politische Forderungen in einer neuen Qualität salonfähig geworden sind. Die Feindbilder, mit denen RechtspopulistInnen in ganz Europa arbeiten, erreichen ihr Ziel: in einer europaweiten Studie stimmten 44,2% der Befragten der Aussage zu, es gebe zu viele Muslime in ihrem Land; 38,5% gaben an, sie fühlten sich aufgrund der Anzahl von ImmigrantInnen „wie Fremde im eigenen Land“ (GFE-Europe).
Gleichzeitig steigt in Europa seit Jahren antimuslimische Gewalt. Es stellt sich die Frage: Wie weit ist der Weg von gesellschaftlichen Diskursen, die menschenfeindliche Einstellungen propagieren, zu vorurteilsbasierter Gewalt und Hassverbrechen? Bereiten RechtspopulistInnen, auch wenn sie im demokratischen Spektrum agieren, rechter Gewalt den Boden indem sie Xenophobie und die Abwertung von ImmigrantInnen schüren? Die Wechselwirkung zwischen dieser Ideologie der Ungleichheit und Gewalt sind Gegenstand einer Debatte, die nicht zuletzt durch die norwegischen Attentate wieder angefacht wurde.
Das Forschungsprojekt „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ (IKG Bielefeld) kommt zum Ergebnis: Diejenigen, die schwache Gruppen abwerten, sind eher bereit, Einwanderer und Einwanderinnen zu diskriminieren und ihnen auch mit Gewalt zu begegnen. Können die Sozialwissenschaften also nachweisen, dass die Zustimmung für rechtspopulistische Thesen die Hemmschwelle für Gewalt gegenüber bestimmten Gruppen senkt? Oder ist die Herstellung eines solchen Kausalzusammenhangs verkürzend und unzulässig?
Fragen rund um den Zusammenhang von Rechtspopulismus und Gewalt wollen wir mit unseren Gästen diskutieren.
Dr. Beate Küpper, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, niversität Bielefeld; Projektleitung: «Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Deutschland»
Forum für kritische Rechtsextremismusforschung (FKR)
RAA Sachsen e. V., Opferberatung für Betroffene rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt
Auch die Sarrazin Debatte hat gezeigt, dass das lautstarke Vertreten ausgrenzender und rassistischer Denkmuster sowie entsprechende politische Forderungen in einer neuen Qualität salonfähig geworden sind. Die Feindbilder, mit denen RechtspopulistInnen in ganz Europa arbeiten, erreichen ihr Ziel: in einer europaweiten Studie stimmten 44,2% der Befragten der Aussage zu, es gebe zu viele Muslime in ihrem Land; 38,5% gaben an, sie fühlten sich aufgrund der Anzahl von ImmigrantInnen „wie Fremde im eigenen Land“ (GFE-Europe).
Gleichzeitig steigt in Europa seit Jahren antimuslimische Gewalt. Es stellt sich die Frage: Wie weit ist der Weg von gesellschaftlichen Diskursen, die menschenfeindliche Einstellungen propagieren, zu vorurteilsbasierter Gewalt und Hassverbrechen? Bereiten RechtspopulistInnen, auch wenn sie im demokratischen Spektrum agieren, rechter Gewalt den Boden indem sie Xenophobie und die Abwertung von ImmigrantInnen schüren? Die Wechselwirkung zwischen dieser Ideologie der Ungleichheit und Gewalt sind Gegenstand einer Debatte, die nicht zuletzt durch die norwegischen Attentate wieder angefacht wurde.
Das Forschungsprojekt „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ (IKG Bielefeld) kommt zum Ergebnis: Diejenigen, die schwache Gruppen abwerten, sind eher bereit, Einwanderer und Einwanderinnen zu diskriminieren und ihnen auch mit Gewalt zu begegnen. Können die Sozialwissenschaften also nachweisen, dass die Zustimmung für rechtspopulistische Thesen die Hemmschwelle für Gewalt gegenüber bestimmten Gruppen senkt? Oder ist die Herstellung eines solchen Kausalzusammenhangs verkürzend und unzulässig?
Fragen rund um den Zusammenhang von Rechtspopulismus und Gewalt wollen wir mit unseren Gästen diskutieren.
Dr. Beate Küpper, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, niversität Bielefeld; Projektleitung: «Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Deutschland»
Forum für kritische Rechtsextremismusforschung (FKR)
RAA Sachsen e. V., Opferberatung für Betroffene rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt
- Veranstalter*in
- Landesstiftung Sachsen (Weiterdenken)