Internationale Konferenz
- Montag, 10. Oktober 2022 17.00 – 19.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Presse- und Medienfreiheit unter Druck
European Democracy Conference 2022
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine stellt eine in seinen Ausmaßen noch unabsehbare Zäsur in der Nachkriegsgeschichte Europas dar. Der Krieg zwischen Demokratie und Autoritarismus wird auch medial geführt. Die gezielte mediale Desinformation der russischen Propaganda hat nicht nur für die russische Gesellschaft, sondern auch für die freie Berichterstattung in Europa immense Auswirkungen.
Dabei bildet eine freie, unabhängige Presse und eine vitale, vielfältige Medienlandschaft das Rückgrat einer liberalen Demokratie. Doch gerade in Europa und in der EU geraten diese Grundpfeiler demokratischer Ordnung zusehends unter Druck. Seit Jahren lassen sich – aus unterschiedlichen Gründen – in Ungarn, Polen, Bulgarien, Italien und zuletzt auch in Griechenland der zunehmende Einschränkungen einer unabhängigen Presse- und Medienlandschaft beobachten. Unabhängige Berichterstattung wird durch Monopolisierung oder staatliche Vereinnahmung ganzer Medienlandschaften bedroht. Investigative Journalist*innen erleben Bedrohungen und Anfeindungen, Hass und Hetze im Netz, die Überhäufung mit juristischen Klagen, die sie an der Ausübung ihrer Recherchetätigkeit behindern sollen, bis hin zu gewalttätigen Übergriffen und sogar Mord. Europa ist längst kein „safe haven“ mehr für eine kritische, freie Presse. Die Morde an der maltesischen Bloggerin Daphne Caruana Galizia und dem slowakischen Journalisten Jan Kuciak bilden den traurigen Höhepunkt dieser schleichenden Verschlechterung.
Wir brauchen mehr öffentliche Debatte darüber, wie wir diesem voranschreitenden Verfall freier Berichterstattung gezielt und entschieden entgegenwirken:
- Wo liegen die Ursachen für die zunehmenden Einschränkungen von Medien- und Pressefreiheit und vor welchen Herausforderungen stehen die europäischen Mediensysteme heute?
- Wie lässt sich die Bedrohung von Journalist*innen in der EU gezielt bekämpfen und die Zukunft eines unabhängigen, kritischen Journalismus in Europa nachhaltig sichern?
- Wie kann europäische Politik auf die Folgen von Monopolisierung, Verstaatlichung und anderen Einschränkungen der Medienlandschaften in der EU reagieren? Welche alternativen Medienformen und Finanzierungssysteme haben sich bereits entwickelt?
- Wie können wir als liberale Demokratien wehrhaft gegen gezielte Desinformation vorgehen?
Wir wollen diese drängenden Fragen im Rahmen der European Democracy Conference 2022 mit Journalist*innen, Medienschaffenden, Expert*innen, Wissenschaftler*innen und Akteur*innen einer aktiven und mutigen Zivilgesellschaft diskutieren und dabei Lösungsansätze und Initiativen als gute Praxisbeispiele in den Vordergrund stellen.
Twitter: #eupol22 #StandWithUkraine
Keynote und Podiumsdiskussion mit:
- Matthew Caruana Galizia, Direktor, Daphne Caruana Galizia Stiftung, Valletta
- Katrin Göring-Eckardt, Vizepräsidentin des Bundestages, Bündnis 90/Grüne, Berlin
- Jan Philipp Albrecht, Vorstand, Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin
- Maria Kurinna, Pressefreiheitsaktivistin, ZMINA, Warschau
- Christian Mihr, Geschäftsführer, Reporter Ohne Grenzen Deutschland, Berlin
- Moderation: Nina Horaczek, Autorin und Chefreporterin, FALTER, Wien
Organisatorisches
Eintritt frei
Konferenzsprachen
Die Fachkonferenz findet auf Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung statt.
Livestream
Die Veranstaltung ist als Livestream unter https://www.boell.de/de/livestream verfügbar.
Anmeldung
Bitte melden Sie sich durch Ausfüllen des elektronischen Anmeldeformulars oben rechts auf dieser Seite an.
Zeit und Ort
Montag, 10. Oktober 2022, 17:00 - 19:00 Uhr
Heinrich-Böll-Stiftung, Beletage; Schumannstraße 8, 10117 Berlin-Mitte
Verkehrsverbindungen
Bus 147: Haltestelle Deutsches Theater (barrierefrei, Fußweg 150 m)
S-Bahn S1, 2, 25, 5, 7, 75, 9: Haltestelle Friedrichstraße (Ausgang Albrechtstr., nicht barrierefrei, Fußweg 250 m oder Ausgang Friedrichstr., Aufzug vorhanden, Fußweg 750 m oder Bus 147)
U-Bahn U6: Haltestelle Oranienburger Tor (Fußweg 500 m)
Tram M1, M6, 12: Haltestelle Oranienburger Tor (Fußweg 500 - 600 m)
vom Hauptbahnhof (DB), Bus 147 Richtung Ostbahnhof bis Haltestelle Deutsches Theater
Projektleitung
- Claudia Rothe, Referentin, Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin, E: rothe@boell.de, T: +49 (0)30 285 34 385
- Dr. Christine Pütz, Referentin, Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin, E: puetz@boell.de, T: +49 (0)30 285 34 391
Kontakt bei allen weiteren Fragen
- Georg McCutcheon, Projektbearbeitung, Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin, E: mccutcheon@boell.de, T: +49 (0)30 285 34 389
- Carlotta Sallach, Freiberufliche Projektmanagerin, Berlin, E: euquovadis@boell.de, T: +49 (0)157 888 71 310
Files
- Zeitzone
- CEST
- Adresse
-
▶ Heinrich-Böll-Stiftung, Bundesstiftung Berlin sowie Online
- Veranstalter*in
- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
- Sprache
- Deutsch
- Englisch
- Simultanübersetzung
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