- Montag, 16. Dezember 2013 18.00 – 19.30 Uhr In meinem Kalender speichern
Fabriken für alle -Revolutionieren 3-D-Drucker und Open-Source-Produktion unser Leben?
Neue Reihe: Was du nicht siehst – Konkrete Utopien
Kurzbeschreibung
An vielen Standorten arbeiten Forscher und Ingenieure gegenwärtig an der Konstruktion von 3-D-Druckern. Sollte es tatsächlich gelingen, die Geräte für den Massenmarkt serientauglich zu machen, würde das, davon ist der Ökonom Hendrik Send überzeugt, die dritte industrielle Revolution auslösen. Denn 3-D-Drucker könnten einmal so etwas sein wie kleine Universalfabriken, die – im Prinzip – alles herstellen können, von der Kaffeetasse über den Turnschuh bis zum Notebook.
Der Ökonom Hendrik Send vom Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) wird für uns den aktuellen Stand der technischen Entwicklung referieren. Er wird die Potenziale der neuen Technologie aufzeigen, überzogene Erwartungen relativieren und die wichtigsten gesellschaftlichen Konsequenzen skizzieren, die der Siegeszug des 3-D-Druckers mit sich bringen würde.
Hintergrund
Lange Zeit stand der Utopiebegriff in der gesellschaftspolitischen Arena für eine zukünftige Tröstung, für eine Art vorwärtsgewandtes Heimweh. Doch während der letzten Jahrzehnte ist „Utopie“ mehr und mehr zu einem spöttischen Schlagwort für sozialromantische Vorstellungen geworden. Nach dem Ende der großen Erzählungen scheint zu gelten: Eine andere Welt ist nicht länger möglich! Doch ganz ohne utopischen Esprit erstarrt das politische Denken; es läuft leer in der unermüdlichen Reproduktion des immer Gleichen.
Hier setzt die Reihe „Was du nicht siehst – Konkrete Utopien“ an: Wir fragen nach konkreten Möglichkeiten eines anderen, besseren Lebens. Zum Ausgangspunkt nehmen wir Techniken, Ideen und soziale Praxen, die sich gegenwärtig noch im Larvenstadium befinden, die aber die Gesellschaft radikal verändern könnten. Wir bitten Wissenschaftler/ innen und Intellektuelle darum, uns mithilfe dieser utopischen Vehikel die Welt im Jahr 2099 auszupinseln. So entstehen wissenschaftlich versierte Phantasien, die den Raum des Politischen aufstoßen und für ein Denken fruchtbar machen, das über die Imperative des Sachzwangs und der Tagespolitik hinausweist.
Mit:
Hendrik Send, Ökonom und Hochschullehrer, Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft
Eine Kooperation der Heinrich-Böll-Stiftung mit der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung
Weitere Informationen
- Veranstalter/in
- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin