Fachgespräch: Sexueller Missbrauch an Jungen

mit der aktuellen Debatte um sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in kirchlichen und pädagogischen Einrichtungen wird mit einem gesellschaftlichen Tabu gebrochen: nämlich mit der Tatsache, dass auch Jungen Opfer sexueller Gewalt werden. Bisher wurden überwiegend nur Mädchen als Opfer sexuellen Missbrauchs und sexueller Gewalt thematisiert. Angesichts der hohen Dunkelziffer an Betroffenen und dem gestiegenen Bedarf an Beratungsangeboten ist der politische Handlungsbedarf groß.

Welche Erkenntnisse über sexuellen Missbrauch von
Jungen gibt es bislang?

Welche präventiven Maßnahmen sind notwendig, um Jungen vor sexualisierter Gewalt zu schützen? Welche strukturellen und institutionellen Rahmenbedingungen begünstigen sexuellen Missbrauch und welcher bedarf es, um sexuellen Missbrauch zu verhindern? Wo bestehen Möglichkeiten der frühzeitigen Intervention?

Wie wirken sich Gewalterfahrungen langfristig aus, wie können Opfer besser betreut und unterstützt werden, welcher Maßnahmen bedarf es hierzu? Inwiefern können hier die Erfahrungen der Frauen- und Geschlechterforschung nutzen?

Diese und andere Fragen möchten wir mit Ihnen diskutieren. Sie sind alle herzlich dazu eingeladen.

Mit dem Fachgespräch möchten wir etwas Licht ins Dunkel bringen und konkrete Handlungsmöglichkeiten für die politische Arbeit finden. Die Ergebnisse wollen wir in der parlamentarischen Arbeit umsetzen.

Podiumsteilnehmer/-innen:
Georg Ehrmann, Rechtsanwalt, Vorsitzender der Deutschen Kinderhilfe e. V. in Berlin
Thomas Schlingmann, Berater bei Tauwetter e. V. in Berlin
Dr. phil. Peter Mosser, Diplom-Psychologe, Kontakt-, Informations- und Beratungsstelle für männliche Opfer sexualisierter Gewalt (kibs) des Münchener Vereins Kinderschutz e. V.
Prof. Dr. Michael Osterheider, Professor für Forensische Psychiatrie an der Universität Regensburg