Freitag, 28. Oktober 2011 – Sonntag, 30. Oktober 2011 In meinem Kalender speichern

FÄLLT AUS! Sonne, Wind und Wasser? Energiekonflikte nach Fukushima

Sind Sonne, Wind und Wasser die Energien der Zukunft? Ist der Kampf gegen Atomkraft in Deutschland gewonnen? Wird das Klima gerettet, wenn wir in solarbetriebenen E-Autos durch die Städte stromern? Macht der Konsum von heimisch angebautem Gemüse den Billig-Flug nach München wett? Wem ist geholfen, wenn Öko-Kühe weniger furzen? Was haben die Konflikte um Energiegewinnung, Ressourcenverbrauch und Konsumverhalten mit unserem Leben, mit unserer Gesellschaft zu tun?

Angesichts der Folgen desaströser Naturkatastrophen ist klar, dass es so nicht weiter gehen kann. Die globalen Ressourcen stehen nicht unendlich zur Verfügung. Klimawandel, steigende Meeresspiegel und der Raubbau an den natürlichen Grundlagen haben schon heute bedrohliche Folgen für Mensch und Natur.Das haben Regierungen ebenso gemerkt wie soziale Bewegungen, internationale Organisationen oder profitmaximierende Unternehmen. Die Weichen für die Zukunft der Energieversorgung werden neu gestellt. Doch Gewinnung und Verteilung von Energieressourcen
sind gesellschaftlich umkämpft.

Anhand konkreter Beispiele wie die Produktion von Wüstenstrom in der Sahara (Desertec), Off-Shore-Windparks in der Nordsee oder die gigantischen Staudammprojekte in der Türkei diskutieren wir kontroverse Fragen um erneuerbare Energien, die sich vor allem für den Zusammenhang zwischen Energieversorgung, Naturausbeutung und gesellschaftlichen (Macht-)Verhältnissen interessieren.
Jenseits platter Technologiekritik werden wir uns außerdem fragen: wie müssten die gesellschaftlichen Naturverhältnisse grundlegend umgestaltet werden? Nicht im Sinne von „back to the roots“ oder „den Gürtel enger schnallen“, sondern mit Blick darauf, wie wir nachhaltig leben und arbeiten wollen, wie unsere Städte aussehen sollen, wie Verteilungsfragen diskutiert und auf welche Weise wir eigentlich über all diese Aspekte entscheiden.