Diskussionsreihe
- Mittwoch, 14. Juni 2023 16.30 – 18.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Feminist Lunch
Reproduktive Selbstbestimmung für alle? – Grüne Narrative und Strategien für die Regierungskommission
Die Kommission zu reproduktiver Selbstbestimmung und Reproduktionsmedizin hat im April endlich ihre Arbeit aufgenommen. Ihr Auftrag ist, Empfehlungen in Bezug auf die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen und in Bezug auf Eizelltransfer und sogenannte altruistische Leihmutterschaft zu formulieren.
In puncto Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen gibt es innerhalb der grünen und feministischen Bewegung einen weitgehenden Konsens. Anders sieht das bei Eizelltransfers und Leihmutterschaft aus. Hierzu haben Meinungsbildungsprozesse und Positionierungen innerhalb der Bundestagsfraktion und in der feministischen Öffentlichkeit erst begonnen. Gleichzeitig ist bei beiden Themenfeldern mit polarisierenden Debatten, Desinformationskampagnen und Vereinnahmungen zu rechnen.
Zwei so unterschiedliche Fragen in einer Kommission zu verhandeln ist eine Herausforderung. Die gesellschaftlichen Aushandlungsprozesse möglicher Gesetzesänderung werden es umso mehr sein. Wie können die Grünen sich im Sinne reproduktiver Gerechtigkeit positionieren? Lässt sich die Forderung nach Selbstbestimmung bei Schwangerschaftsabbrüchen auf Reproduktionstechnologien übertragen? Welche Narrative braucht es, um über die Kommissionsthemen zu sprechen, ohne sie neoliberal oder von rechts vereinnahmen zu lassen?
Mit Impulsen von:
- Theresa Anna Richarz, forscht als Rechtwissenschaftlerin im Projekt „Macht und Ohnmacht der Mutterschaft“ an der Universität Hildesheim u.a. zu queerer Elternschaft.
- Irina Herb, forscht als Soziologin am Sonderforschungsbereich „Strukturwandel des Eigentums“ der Universität Jena zu transnationalen Reproduktionsökonomien
Kommentiert von:
- Ulle Schauws, frauen- und queerpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
- Saskia Weishaupt, Obfrau im Gesundheitsausschuss für die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Im Anschluss laden wir Euch zu einem kleinen Empfang ein.
Der Feminist Lunch hieß bisher „Ladies Lunch“ und wird nun auch im Titel unserem queerfeministischen und intersektionalen Anspruch gerecht. Es ist ein bewährtes Format des GWI, um in einem nicht-öffentlichen Rahmen grüne Fraktion und Partei mit Expert*innen aus dem jeweiligen Themenfeld zusammen zu bringen, um ohne Öffentlichkeitsdruck kontroverse Themen zu besprechen und grüne feministische Strategien zu entwickeln. Und das in Präsenz, wir freuen uns aufs Wiedersehen!
Fachkontakt: Derya Binışık, binisik@boell.de
Zur Vorbereitung empfehlen wir aus unserer Reihe Reproduktive Gerechtigkeit weltweit die Fact Sheets zum Schwangerschaftsabbruch (https://www.gwi-boell.de/de/2022/03/07/schwangerschaftsabbruch-zwischen-kriminalisierung-und-dem-recht-auf-selbstbestimmung) und zu Reproduktionstechnologien (https://www.gwi-boell.de/de/2022/05/02/reproduktionstechnologien-zwischen-emanzipatorischem-potenzial-selektion-und-ausbeutung)
- Adresse
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Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Schumannstr. 8
10117 Berlin
- Veranstalter*in
- Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie
- Rechtliches
- Allgemeine Geschäftsbedingungen
- Sprache
- Deutsch