Photo of young Iranian protestors in the streets of Tehran, during the protests of "Woman, Life, Freedom". Urheber/in: Rahmaneh Rabani . All rights reserved.

Film und Gespräch

Samstag, 01. Februar 2025 16.00 – 22.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Film und Gespräch

Film und Protest: Perspektiven aus dem Iran

Unter dem Slogan „Frau, Leben, Freiheit“ entstand in Iran 2022 eine Bewegung, die das Land nachhaltig verändert und weltweite Aufmerksamkeit erlangt hat. Die Proteste gegen das iranische Regime, ausgelöst durch den Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini in Polizeigewahrsam am 16. September 2022, gingen weit über die bisherigen Proteste der vorherigen Jahre hinaus. Iranerinnen und Iraner verliehen mit den Protesten ihrem tiefen Wunsch nach Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie Ausdruck. Getragen wurde die Bewegung maßgeblich von Frauen, jungen Menschen, Aktivist*innen und Kulturschaffenden, die sich mutig gegen das repressive Regime der Islamischen Republik erhoben. Auch wenn die Straßenproteste unter dem Druck der staatlichen Gewalt inzwischen abgeklungen sind, bleibt die Bewegung ein starkes Symbol für den Wunsch nach Wandel und die ungebrochene Kraft des Widerstands, die bis heute die iranische Gesellschaft prägt.

Die Heinrich-Böll-Stiftung und das Iranische Filmfestival „Visions of Iran“ laden vor diesem Hintergrund zu einem besonderen Filmabend mit Diskussion ein, der die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen und Herausforderungen in Iran beleuchten wird. Mithilfe von Film und Gespräch wollen wir die Dynamiken des Wandels in Iran greifbar machen und insbesondere die Perspektiven von Frauen und Minderheiten in den Fokus rücken.

Der Abend eröffnet mit dem Dokumentarfilm “Impasse" von Bahman Kiarostami und Rahmaneh Rabani. Der Film begleitet die aus einer tief religiösen Familie stammende Rahmaneh  während der Frau-Leben-Freiheit-Proteste. Einfühlsam beleuchtet der Film den Konflikt zwischen persönlichen Überzeugungen, familiären Bindungen und dem Wunsch nach Veränderung in einer Gesellschaft, die von Repression und kulturellen Spannungen geprägt ist. „Impasse“ feierte seine Premiere auf dem angesehenen Dokumentar-Filmfestival HotDocs.

Im Anschluss an den Hauptfilm werden ausgewählte Kurzfilme aus Iran präsentiert, die verschiedene Facetten des gesellschaftlichen Lebens im Land beleuchten. Die Filme thematisieren etwa die Herausforderungen des Alltags, die Spannungen zwischen Tradition und Wandel, die Rolle von Kunst und Kultur im Widerstand sowie Fragen der Geschlechtergerechtigkeit.

Zum Abschluss des Abends werden wir im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit der Regisseurin von „Impasse“ und weiteren Expert*innen aus Kunst, Kultur, Wissenschaft und Medien über die aktuellen Entwicklungen in Iran sprechen. Welche Freiräume für kritische Filme und Kunst gibt es dort aktuell? Welche Bedeutung haben Kunst und Kultur für den Protest und den gesellschaftlichen Widerstand gegen das Regime? Welche Prozesse des Wandels lassen sich seit Beginn der Frau-Leben-Freiheit-Bewegung in Iran verzeichnen? Welchen Herausforderungen stehen Aktivist*innen und Zivilgesellschaft gegenüber? Welche Rolle haben Frauen und Vertreter*innen von Minderheiten in der Protestbewegung und den anhaltenden Akten des zivilen Ungehorsams? Diese und andere Fragen wollen wir mit unseren Gästen und dem Publikum diskutieren.

Mit:

  • Rahmaneh Rabani, Regisseurin von "Impasse"
  • Sanaz Azimipour, Autorin, Aktivistin und Mitgründerin des Women Life Freedom Collective Berlin
  • Amin Farzanefar, Direktor des Iranischen Filmfestivals Köln

 

Sprache: 
Film: Farsi mit englischen Untertiteln / Diskussion: Englisch und Deutsch

In Kooperaton mit Iranisches Filmfestival Köln "Visions of Iran".
 

Veranstaltungsort:
Kino in der KulturBrauerei
Schönhauser Allee 36
10435 Berlin

Teilnahmebeitrag:
Der Eintritt ist frei. Die Teilnahme kann nur nach erfolgreicher Registrierung garantiert werden. 
 

Information:    
Bauke Baumann
Referent Israel, Palästina, Jordanien und Iran
Heinrich-Böll-Stiftung
E baumann@boell.de

Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Sprache
Deutsch
Englisch
Persisch (Farsi)
Simultanübersetzung
OmU