Flüchtlingsdramen am Mittelmeer

Die Beobachter sind sich einig: seit Mitte der 90er Jahre sind mindestens 10000 Menschen bei Fluchtversuchen gen Europa über das Mittelmeer gestorben. Das Mittelmeer gehört zu den am besten überwachten und meist befahrenen Wasserstrassen der Welt, dennoch geht das Sterben weiter, weil das europäische Grenzregime (Frontex) allein auf die militärische Verhinderung der Flucht orientiert und selbst Flüchtlingen in Seenot nicht geholfen werden kann, ohne juristische Verfolgung zu riskieren. Elias Bierdel von BORDERLINE EUROPE wurde 2004 der größeren Öffentlichkeit durch die spektakuläre Aufnahme von Flüchtlingen auf hoher See durch die Cap Anamur bekannt. Bierdel ist mittlerweile in erster Instanz von dem italienischen Gericht freigesprochen worden und hat Borderline Europe zu einer der wichtigsten Organisationen mit aufgebaut, die das südliche Grenzregime beobachtet und dokumentiert.

Die österreichische Künstlergruppe Gold Extra präsentiert ihr Internetspiel „Frontiers“, bei dem sehr realistisch die Position des Flüchtenden beim Überwinden der Grenzen aber auch die Taten der Grenzagenturen simuliert werden können. Ein beispielhafter Versuch gerade auch Jugendliche für das Thema Flucht und EU-Außen-Grenzen zu sensibilisieren.