Mittwoch, 13. April 2011 – Donnerstag, 14. April 2011 In meinem Kalender speichern

Fortbildung „Heißes Eisen oder bereichernde Vielfalt?“

Lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Jugendliche in der (geschlechtsbewussten) Jugendarbeit

Schimpfworte wie ‚Schwule Sau’ oder ‚Alte Lesbe’ gehören zum Sprachgebrauch Jugendlicher. Sie werden oft leichtfertig dahingesagt, haben aber eine starke Wirkung. Kinder und Jugendliche, die sich gleichgeschlechtlich verlieben oder sich nicht in der gängigen Geschlechterordnung Mädchen/Junge wieder finden, gibt es überall. Trotzdem werden lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Jugendliche (auch) in der Kinder- und Jugendhilfe häufig übersehen, denn aus Angst vor Ausgrenzung und Diskriminierung bleiben sie meist unsichtbar. Im Spannungsfeld gesellschaftlicher Erwartungen und eigener Gefühle unterliegen diese Jugendlichen einer erhöhten psychosozialen Belastung. Sie sind nachweislich deutlich stärker gefährdet, obdachlos zu werden, Gewalt gegen sich selbst auszuüben oder Suizid zu begehen als heterosexuelle Jugendliche.

Im April 2009 hat das Berliner Abgeordnetenhaus einstimmig die Initiative ‚Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt’ beschlossen. Daraufhin beschloss der Senat im Februar 2010 zahlreiche Maßnahmen für unterschiedliche Handlungsfelder zur Umsetzung dieser Initiative. Im Bereich der Jugendhilfe sollen Pädagogische Fachkräfte zu Diversity, Antidiskriminierung und Akzeptanz Sexueller Vielfalt fortgebildet werden. Die Bildungsinitiative QUEERFORMAT unterstützt im Auftrag des Sozialpädagogischen Fortbildungsinstituts Berlin-Brandenburg die Bezirke bei der Umsetzung der Initiative.

In diesem Seminar erwerben die Teilnehmenden relevantes Fachwissen zu den Themen „Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität“ für die Arbeit mit Jugendlichen. Sie erörtern Möglichkeiten, wie Diskriminierung wirksam entgegengetreten werden kann und erhalten praktische Anregungen, wie sie Sexuelle Vielfalt im pädagogischen Handeln berücksichtigen können. Im Seminar wird mit interaktiven und beteiligenden Methoden gearbeitet.

 Im Seminar geht es u.a. um folgende Fragen:
-Was kennzeichnet die besondere psychosoziale Situation von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Jugendlichen?
-Wie können Pädagogen_innen diese Jugendlichen in ihrem Coming-out unterstützen?
-Wie können Pädagogen_innen reagieren, wenn sich Jugendliche mit homophoben Äußerungen beschimpfen?
-Wie kann das Thema Sexuelle Vielfalt in der Jugendarbeit integriert werden?
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