Frauen trauen?! - Die Politik der Frauen und Wie weibliche Freiheit entsteht

In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit einer politischen Theorie und Praxis, die in den 1970-80er Jahren im Umfeld des Mailänder Frauenbuchladens als ein Element der italienischen Frauenbewegung entstanden ist. „Die Politik der Beziehungen zwischen Frauen“ macht deutlich, wie aufgrund der Verschiedenheit von Frauen die Freiheit der Einzelnen in Verbundenheit miteinander gestärkt werden kann. Der Ansatz inspiriert nach wie vor viele Frauen, auch über Italiens Grenzen hinaus, in ihrem alltäglichen und politischen Denken und Handeln. Die Politik der Frauen reflektiert unter anderem die Bedeutung von weiblicher Autorität und von der Bezogenheit von Frauen aufeinander. Dabei geht es nicht um die Abgrenzung zu Männern, sondern vielmehr um die Wahrnehmung und Wertschätzung der Vielfalt und Eigenheiten von Frauen, um aus einem entschiedenen Umgang damit, deren Freiheit zu stärken. Was auch immer das Begehren der einzelnen Frau ist - es geht darum, es als Ausdruck ihres Frauseins und ihrer Freiheit zu erkennen und nicht womöglich sogar als Widerspruch dazu. Diese Perspektive stärkt Frauen darin, Wege zu finden, ihre Anliegen in die Welt zu bringen.

Die Teilnehmerinnen des Workshops lernen die grundlegenden Gedanken der Theorie kennen, diskutieren und reflektieren sie anhand von Beispielen aus ihrer persönlichen Lebenssituation. Dabei kommen verschiedene Lern- und Übungsmethoden zum Einsatz, welche die Auseinandersetzung mit der eigenen Sozialisation als Frau und die Bearbeitung aktueller Fragestellungen mithilfe der Philosophie der Italienerinnen unterstützen.

Im Anschluss an den Workshop haben die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, in dem 14-tägig stattfindenden  Lesekreis „Wie weibliche Freiheit entsteht (Affidamento)“ entlang der Lektüre ausgewählter Texte die Auseinandersetzung mit der Philosophie der Italienerinnen weiter zu vertiefen und sich mit anderen Frauen über persönliche Erfahrungen und Veränderungsprozesse auszutauschen.

 
Referentinnen:

Ulrike Moeller, München, Dipl. Sozialpädagogin und Philosophin (M.A.), denkt, handelt, arbeitet, gestaltet, lernt und lehrt seit über 30 Jahren in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen mit Perspektive auf für Mädchen und Frauen relevante Aspekte. Dabei ist ihr das „Denken der Italienerinnen“ seit Mitte der 90er Jahre beständig eine Inspiration und Stütze.
 
Antje Prinz, Berlin, Dipl. Sozialpädagogin und Master Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession ist als Beraterin, Prozessbegleiterin und Dozentin im Kontext Gewalt gegen Frauen und Mädchen und in der Erwachsenenbildung tätig. Mitglied im Arbeitskreis Frauenpolitische Bildung des Bildungswerks.

Teilnehmerinnen: maximal 16 Frauen ab 16 Jahre

Der Workshop ist kostenfrei.
Eine verbindliche Anmeldung unter Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer ist erforderlich. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung.

Veranstaltungsort:
Praxis für Systemische Beratung Kristina Hahn (http://www.kristina-hahn.de)

Die Veranstaltung wird realisiert mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.