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Vortragsreihe

Mittwoch, 14. Dezember 2016 19.00 In meinem Kalender speichern

Vortragsreihe

Freiheit und Feminismus

Freiheit. Bestimmen

Freiheit als Denken des Neuen
Zu Ambivalenz und Neuaneignung des Freiheitsbegriffs in der feministischen Kritik

Der Vortrag erörtert das ebenso enge wie spannungsgeladene Verhältnis zwischen Feminismus und Freiheit und skizziert einige der Gründe, die dazu geführt haben, dass die feministische Wissenschaft dem Freiheitsbegriff oft skeptisch, wenn nicht ablehnend gegenübersteht. Im Weiteren geht er der Frage nach, ob es nicht gerade heute wichtig, vielleicht sogar notwendig ist, die Berufung auf und Forderung nach Freiheit für feministische Belange nicht verloren zu geben – sondern im Gegenteil Freiheit als kritische Denkfigur ins Zentrum zu rücken und politisch neu zu beleben.

Ort: Japanisches Palais Dresden, Palaisplatz 11

Zur Reihe
Kurz nach den Attentaten von Paris interpretierte Angela Merkel die Angriffe als Anschläge auf die Freiheit und machte Freiheit damit zum Symbol und zentralen und kostbarsten Gut der westlichen Zivilisation. Freiheit scheint eine alle Lebensbereiche und alles Handeln vereinende Gemeinsamkeit zu sein. Als wichtigste moralische Instanz, auf individueller sowie kollektiver Ebene, ist der Begriff auch aus unserem Alltag nicht wegzudenken. «Wir haben keine Alternative zur Freiheit», so lautet Otfried Höffes Schlusssentenz in seinem kürzlich erschienen Buch zu diesem Begriff. Die Wichtigkeit oder Alternativlosigkeit ist nicht zuletzt Folge von Unterdrückungs- und Abhängigkeitserfahrungen. Oft scheint es einfacher dem Gefühl von Unfreiheit Ausdruck zu geben, als Freiheit positiv beschreiben zu können. Als Schlagwort begegnet uns der Begriff überall und nicht selten stehen unterschiedliche Vorstellungen von Freiheit in Konkurrenz miteinander. Es sind die Grenzen der Freiheit, die ihre Verwirklichung umso mehr herausfordern. Ob Debatten zu Überwachung und Sicherheit, zur Zensur des Internets, zur politischen Debattenkultur im Kontext der Flüchtlingsbewegung oder den humanitären Missständen außerhalb und innerhalb Europas, Freiheit lässt sich nicht ohne Ambivalenzen erringen und bewahren. Einmal erreichte Freiheiten bringen wiederum neue Unfreiheiten ans Tageslicht und müssen zudem dauerhaft wieder erkämpft und verteidigt werden. Unter dem Titel «Freiheit. Bestimmen» sollen unterschiedliche Freiheitsräume und Freiheitsvorstellungen aufgegriffen und nach ihren Grenzen, Möglichkeiten und Entwicklungspotenzialen abgetastet werden. Welche Ideen von Freiheit lassen sich in Kunst, Kultur, Wirtschaft, Religion und Bildung finden? Wie stehen die jeweiligen Freiheitskonzepte im Verhältnis zueinander und lassen sie sich gemeinsam realisieren, oder behindern sie einander? Wenn Freiheit auf ein Verhältnis zwischen uns Menschen verweist, kann sie nur in diesen Verhältnissen verstanden, kritisiert und verwirklicht werden. Damit kommt ihr politische, ja demokratische Qualität zu.

Dr. Barbara Grubner ist seit 2012 wissenschaftliche Geschäftsführerin des Zentrums für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Sozialwissenschaftliche Genderforschung, Gewaltforschung, Sexualität und Intimität, Transnationalismus und Intersektionalität. Kürzlich erschien gemeinsam mit Carmen Birkle und Annette Henninger der Band Feminismus und Freiheit. Geschlechterkritische Neuaneignungen eines umkämpften Begriffs. (Sulzbach/Taunus: Ulrike Helmer Verlag)

Organisation
Die Reihe ist öffentlich und kostenlos. Studierende der TU Dresden können Leistungsnachweise erwerben. (siehe Homepage) Die Veranstaltungen werden von Weiterdenken dokumentiert.

Barrierefreiheit
Das Japanische Palais ist im Erdgeschoss vorläufig über eine Hilfskonstruktion barrierefrei zu erreichen, im Inneren ist das Haus barrierefrei. Wenn eine Unterstützung wie Gebärdensprachdolmetschung benötigt wird, bitten wir um Anmeldung mindestens eine Woche vor der jeweiligen Veranstaltung unter 0351 850 751 00 oder anmeldung@weiterdenken.de

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▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Landesstiftung Sachsen (Weiterdenken)
Teilnahmegebühren
kostenfrei