Fukushima: Zwischen Umdenken und Stillstand

Am 11. März 2011 ereignete sich im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi eine der größten nuklearen Katastrophen aller Zeiten. Das Ausmaß der Katastrophe, die radioaktiven Emissionen und die Auswirkungen auf Menschen und Umwelt sind so massiv, dass der Unfall auf der höchsten Stufe der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse eingeordnet wurde. Bis dahin rangierte dort allein die Katastrophe von Tschernobyl.

Fast ein Jahr danach wollen wir mit japanischen Gästen über die Folgen des Unfalls für Japan und die Welt diskutieren. Wie ist die Situation der Menschen vor Ort und wie entwickelt sich der japanische Anti-Atom-Protest? Gibt es in Japan Chancen für einen Ausstieg aus der Nuklearenergie? Dies erscheint zweifelhaft angesichts eines Energiegrundversorgungsplan, der bis 2030 den Bau von 14 neuen Atomkraftwerken vorsieht. Diese und weitere Fragen werden wir mit Akiko Yoshida und Kouichi Koike diskutieren.

Akiko Yoshida ist seit 2002 Mitglied bei Friends of the Earth Japan. Ihr Fokus liegt auf Abfall und Klimaschutz, seit April arbeitet sie verstärkt zu dem Unfall und den Folgen von Fukushima. Zu diesem Zweck arbeitet Friends of the Earth Japan Japan in Kooperation mit lokalen Bewohnern und Gruppen für ein besseres Evakurierungsrecht und gerechtere Kompensationen. Vor diesem Hintergrund fordert Friends of the Earth Japan auch die Realisierung der Energiewende und einen sofortigen Atomausstieg.

Kouichi Koike ist Agrarökonom. Er wohnt im Onami Bezirk in der Stadt Fukushima und beschäftigt sich seit Langem mit nachhaltiger Landwirtschaft. Seine 1,6-Hektar-Wiese im `Satoyama`-Gemeindeforst mit voller Biodiversität wurde durch das Reaktorunglück verstrahlt. Koichi Koike engagiert sich seit 20 Jahren aktiv gegen Atomkraft und war auch Kläger in einem Anti-Atom-Prozess, an dem sich 10000 BürgerInnen beteiligten.

In Kooperation mit dem BUND Thüringen.