
Veranstaltung
- Freitag, 19. Mai 2023 18.00 – 22.00 Uhr In meinem Kalender speichern
„Galerie in der Kantine“ – Leipzig in den Jahren 1928 – 1932
Ausstellungseröffnung - Arbeiter:innenfotografie von Albert Hennig
Armut, Hunger, Gewalt – Leipzig am Vorabend des Nationalsozialismus ist geprägt von Arbeitslosigkeit und politischer Unruhe. Im Jahr 1932 befindet sich die Weltwirtschaftskrise auf einem Höhepunkt. Der Weimarer Staat versucht die Auswirkungen der Krise durch Notstandsverordnungen und eine strikte Sparpolitik zu überwinden. Der Leipziger Oberbürgermeister Carl Goerdeler verkündet, „dass die Wirtschaftslage ein Diktator sei, dem wir alle uns zu fügen“ hätten. Doch nicht alle trifft die Krise gleichermaßen: Vor allem für Millionen Arbeiter:innen, arme oder von Armut bedrohte Bevölkerungsgruppen bedeutet sie Hunger, Not und Erschöpfung.
Durch die Fotografien Albert Hennigs, 1907 in Leipzig Klein-Zschocher geboren, wird der Alltag im Leipzig dieser Zeit greifbar. Seine Fotografien dokumentieren die soziale Wirklichkeit dieser Zeit und sind zugleich mehr als der Befund sozialer Problemlagen. Sie machen die Unruhe und Erschöpfung jener Menschen spürbar, die in der offiziellen Leipziger Stadtgeschichtsschreibung gestaltlos bleiben: Arbeitslose in einer langen Schlange vor dem Arbeitsamt in der Leipziger Südvorstadt, arme Frauen und Männer, die Abfälle vor der Leipziger Markthalle aufsammeln, eine Speiseanstalt in der Innenstadt, in der Bedürftige schweigend essen.
Die Ausstellung ist zugleich eine Einladung an historisch Interessierte die Leipziger Alltags- und Sozialgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu erkunden. Die Geschichtswerkstatt leipzig|unten steht Interessierten offen, die die Stadtgeschichte erschließen möchten.
Ort: Schnellbuffet Süd, Karl-Liebknecht-Str. 139, 04275 Leipzig
Instagram: leipzig_unten
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- Veranstalter*in
- Landesstiftung Sachsen (Weiterdenken)