- Montag, 29. Oktober 2012 19.00 – 22.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Gallisches Dorf und Robin Hoods in Spanien: Wege aus der Krise?
Wir befinden uns im Jahre 2012 nach Christus: `Ganz Spanien leidet unter der Wirtschaftskrise. Ganz Spanien? Im andalusischen Dörfchen Marinaleda regiert Juan Manuel Sánchez Gordillo, seine Bürger haben Arbeit, Häuser, grüne Gärten`, berichtete erstaunt der SPIEGEL im April diesen Jahres. Zahlreiche Journalist*innen im deutschen Blätterwald rieben sich verwundert die Augen: Hier soll es Genossenschaften geben? Basisdemokratie?? Selbstverwaltung???
Eine Seminargruppe vom Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung war bereits im Sommer 2010 auf einer Bildungsreise in Andalusien und hat Marinaleda besucht. Nach Francos Tod und dem Ende der Diktatur in Spanien hatten sich die Einwohner*innen von Marinaleda mehr als 1000 Hektar Land erkämpft, um es zum Nutzen der gesamten Gemeinde zu bewirtschaften. Heute ist das Dorf geprägt von Vollbeschäftigung, kommunalem Landeigentum, niedrigen Wohnungspreisen und Lohngleichheit innerhalb der Kooperative. Während in Spanien täglich Menschen vor die Tür gesetzt werden, weil sie ihre Mieten nicht mehr zahlen können, verliert in Marinaleda niemand seine Wohnung. Juan Manuel Sánchez Gordillo ist seit 1979 gewählter Bürgermeister der Gemeinde sowie Sprecher der CUT-BAI, dem Zusammenschluss der andalusischen Landarbeiter*innen. Er sitzt für die Partei Vereinigte Linke im andalusischen Parlament.
In letzter Zeit haben spektakuläre Umverteilungsaktionen der beiden Organisationen für großes Presse-Echo gesorgt. In mehreren Supermärkten wurden volle Einkaufswägen hinausgeschoben, ohne zu bezahlen, und die Produkte an die notleidende Bevölkerung verteilt. Seitdem sind Gordillo und andere Aktivist*innen, die vor den Supermärkten und im Fernsehen für Medienöffentlichkeit gesorgt hatten, für die einen moderne Robin Hoods, für die anderen Provokateure oder Terroristen.
Wir freuen uns, am 27. Oktober in Potsdam und am 29. Oktober in Berlin mit einem Vertreter der Kooperative von Marinaleda ins Gespräch zu kommen. Vor dem Hintergrund der akuten Auswirkungen der Krise in Spanien werden wir mit ihm über Marinaleda und über die ungewöhnlichen Protestformen angesichts von Kürzungspolitik, Spardiktat und Massenerwerbslosigkeit diskutieren.
Eine Seminargruppe vom Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung war bereits im Sommer 2010 auf einer Bildungsreise in Andalusien und hat Marinaleda besucht. Nach Francos Tod und dem Ende der Diktatur in Spanien hatten sich die Einwohner*innen von Marinaleda mehr als 1000 Hektar Land erkämpft, um es zum Nutzen der gesamten Gemeinde zu bewirtschaften. Heute ist das Dorf geprägt von Vollbeschäftigung, kommunalem Landeigentum, niedrigen Wohnungspreisen und Lohngleichheit innerhalb der Kooperative. Während in Spanien täglich Menschen vor die Tür gesetzt werden, weil sie ihre Mieten nicht mehr zahlen können, verliert in Marinaleda niemand seine Wohnung. Juan Manuel Sánchez Gordillo ist seit 1979 gewählter Bürgermeister der Gemeinde sowie Sprecher der CUT-BAI, dem Zusammenschluss der andalusischen Landarbeiter*innen. Er sitzt für die Partei Vereinigte Linke im andalusischen Parlament.
In letzter Zeit haben spektakuläre Umverteilungsaktionen der beiden Organisationen für großes Presse-Echo gesorgt. In mehreren Supermärkten wurden volle Einkaufswägen hinausgeschoben, ohne zu bezahlen, und die Produkte an die notleidende Bevölkerung verteilt. Seitdem sind Gordillo und andere Aktivist*innen, die vor den Supermärkten und im Fernsehen für Medienöffentlichkeit gesorgt hatten, für die einen moderne Robin Hoods, für die anderen Provokateure oder Terroristen.
Wir freuen uns, am 27. Oktober in Potsdam und am 29. Oktober in Berlin mit einem Vertreter der Kooperative von Marinaleda ins Gespräch zu kommen. Vor dem Hintergrund der akuten Auswirkungen der Krise in Spanien werden wir mit ihm über Marinaleda und über die ungewöhnlichen Protestformen angesichts von Kürzungspolitik, Spardiktat und Massenerwerbslosigkeit diskutieren.
- Veranstalter*in
- Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)