Online-Diskussionsreihe
- Montag, 11. Januar 2021 – Freitag, 19. Februar 2021 In meinem Kalender speichern
Gesellschaftskritik – BUT MAKE IT PANDEMIC!
linke Perspektiven auf die Corona-Pandemie
Als wären die gesellschaftlichen Verhältnisse nicht schon schwer genug zu begreifen, zu verstehen, zu analysieren und auszuhalten, so werden sie jetzt auch noch von einer weltweiten Pandemie bestimmt. Wir machen uns Sorgen. Wir sind wütend. Und oft auch ratlos. Genau deshalb brauchen wir Antworten und Denkanstöße für ein solidarisches Durchstehen dieser Ausnahmesituation. Gleichzeitig wollen wir zeigen, dass nicht das Jahr 2020 und seine Ereignisse das Problem sind, sondern die Strukturen, das System, in welchen dieses Jahr eine globale Gesundheitskrise stattgefunden hat. Menschen sterben, auch weil die Kapitalverhältnisse, auf welchen unsere Gesellschaft aufgebaut ist, es nicht zulassen, dass Menschen richtig vor einem tödlichen Virus geschützt werden. Die Lohnarbeit muss weiter gehen und lieber sollen sich Menschen tagtäglich in randvolle U-Bahnen quetschen und weiter zur Arbeit fahren, als mit Abstand, Maske, und frischer Luft in Cafés zu sitzen oder einfach sicher zuhause zu bleiben. Für Profite müssen sich Menschen Gesundheitsrisiken aussetzen. Die Pandemie führt uns genau vor, welche materiellen Bedingungen unsere Gesellschaft gestalten, wer und was systemrelevant ist, wer es wert ist geschützt zu werden und wer oder was nicht. Frauen, Lesben, trans und inter Personen müssen verstärkt unter häuslicher Gewalt leiden. Die vermehrte Care-Arbeit durch die Schul-Schließungen fällt auf Frauen zurück und die geschlechtlich bestimmten Familienverhältnisse werden re-traditionalisiert. Die Grenzschließungen und der Kampf um den Impfstoff sind exemplarisch dafür, dass die Antwort auf eine weltweite Krise mal wieder nationalistische Abschottung bedeutet. Das bedeutet auch, dass Geflüchtete unter den furchtbarsten Bedingungen dem Virus schutzlos ausgeliefert sind. Eine Kritik an staatlichen Maßnahmen wird hauptsächlich durch verstörende Verschwörungsideologien geäußert und die sog. Querdenken Bewegung zeigt, dass die Hürden sich mit Anhänger:innen antisemitischer, antifeministischer und rassistischer Ideologien zu verbünden stetig sinken. Die Pandemie lässt schon lange dagewesene, tieferliegende Missstände deutlich werden, aber gleichzeitig hat sie soziale, politische und ökonomische Krisen auf neue Weise hervorgebracht und verstärkt, und genau das bereitet uns Sorgen.
Um unseren Sorgen und unserer Wut Ausdruck verleihen und um diese mit euch zu diskutieren, organisieren wir im Januar und Februar 2021 zu genau diesen Pandemie-bezogenen Themen eine online-Vortragsreihe. Wir möchten damit zur größeren Verbreitung kritischer Blicke auf die Corona-Situation beitragen und so hoffentlich Anregungen dazu liefern, wie wir auf diese reagieren können. Außerdem wollen wir Analysen entwickeln und Geschehnisse politisch einordnen, um die gegenwärtige Situation besser zu verstehen: Für einen kritischen, kollektiveren, solidarischen Umgang mit den COVID-19 Zuständen!
Die Vortragsreihe beginnt am 11. Januar und geht bis Mitte Februar. Wir haben Inputs zur Kritik am Staat, zur Kritik am Kapitalismus, zu antifaschistischer und feministischer Arbeit, zu Wohnungsnot, usw. Die Details zu den Veranstaltungen (Links, Termine, etc.) findet Sie auf der Seite von LUKS Passau oder auf Facebook.