Podiumsdiskussion
- Freitag, 12. April 2024 19.00 – 21.30 Uhr In meinem Kalender speichern
Meine Miete hat Fieber - Gesundheit als soziale Frage?!
Handlungsansätze für ein solidarisches Stadtteilgesundheitszentrum in Nürnberg
Die gesundheitliche Lebenssituation von Menschen hängt entschieden von sogenannten sozialen Determinanten ab. Nicht nur das individuelle Verhalten, sondern eben zu einem großen Teil Faktoren wie das Arbeits- und Wohnumfeld, Armut, Stress, Umweltfaktoren, Diskriminierungserfahrungen spielen eine maßgebliche Rolle.
Dies spiegelt sich wider in den großen gesundheitlichen Ungleichheiten was Gesundheitschancen und Erkrankungsrisiken zwischen verschiedenen sozialen Bevölkerungsgruppen angeht – bis hin zur Lebenserwartung die je nach Einkommensgruppe ansteigt.
Angesichts dessen sollte eine Gesundheitsversorgung, die auf den Abbau eben dieser gesundheitlichen Ungleichheit und auf die Förderung von Gesundheit ausgelegt ist, die gesellschaftlichen Verhältnisse im Lebensumfeld der Menschen berücksichtigen und an diesen ansetzen.
Das Konzept der solidarischen Gesundheitszentren und Polikliniken hat sich dies zum Ziel gesetzt und arbeitet multiprofessionell, stadtteilorientiert und gesundheitsförderlich.
Eine ärztliche Grundversorgung geht in diesen Zentren Hand in Hand mit Beratungsangeboten in sozialen und rechtlichen Fragen, psychotherapeutischer und gesundheitlicher Beratung, Stadtteilpräventionsarbeit, Nachbarschafts- und Selbsthilfegruppen, in Hamburg existiert sogar eine „Gemeindepflegekraft“.
Ziel ist es, breit gefächerte Gesundheitsangebote zu schaffen, die zu den komplexen Lebenslagen passen, durch die Menschen insbesondere in sozial benachteiligten Stadtteilen krank werden und diesen nach Möglichkeit gemeinsam und solidarisch zu begegnen.
Die Umsetzung überzeugt mehr und mehr gesundheitspolitische Akteur*innen, die Zentren in Berlin und Hamburg bekamen den diesjährigen Berliner Gesundheitspreis sowie eine Förderung durch den Innovationsfonds verliehen. Weitere Projekte gibt es in sechs Städten und es kommen mehr und mehr hinzu.
Wir freuen uns darauf von Aktiven aus der Poliklinik Hamburg und Poliklinik Leipzig zu erfahren, wie die Arbeit dieser Projekte konkret aussieht. Außerdem begrüßen wir Janina Barth vom Gesundheitsamt Nürnberg, die berichten wird zu Stadtteilgesundheit in Nürnberg und Erfahrungen aus dem Projekt „Gesundheit für alle im Stadtteil“. Im Anschluss wollen wir gemeinsam diskutieren, wie es um die gesundheitliche Ungleichheit und gesundheitlichen Bedarfe in Nürnberg steht und ob ein solidarisches Gesundheitszentrum auch ein Modell für Nürnberg sein könnte.
Wir sind eine neue Initiative für ein solches Stadtteilgesundheitszentrum in Nürnberg und möchten diese spannenden Fragen gemeinsam mit Ihnen diskutieren, Netzwerke knüpfen sowie Interessierte einladen, auch in Zukunft an diesem Projekt mit uns zu diskutieren und zu arbeiten.
Ort:
Nürnberg
Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Straße 6, Großer Saal
- Adresse
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▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
- Veranstalter*in
- Petra-Kelly-Stiftung
- Sprache
- Deutsch
- Teilnahmegebühren
- Eintritt frei