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Seminar

Freitag, 29. April 2022 – Sonntag, 01. Mai 2022 In meinem Kalender speichern

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! wird verschoben: Gibt es ein Eigenrecht der Natur?

Wochenende politisches Denken

Gibt es ein Eigenrecht der Natur? Diese Überschrift scheint auf eine zunächst absurde Weise einzuengen: Kann die „Natur“ ein Rechtssubjekt sein, dass über eigene Rechte verfügt, so wie andere Rechtssubjekte auch?  Wie könnte man sich ein solches „Subjekt Natur“ vorstellen? Kann sich Natur eigentlich selbst vertreten und wenn nicht, wer sollte dies bewerkstelligen? Hinter dieser Konstruktion steht jedoch eine brisante Frage:  Wie kann es gelingen, die natürlichen Bedingungen, in denen wir leben, vor dem brutalen Zugriff der interessengeleiteten globalen Vermarktung und Plünderung zu bewahren?

Im Seminar beziehen wir auf einen Kunstkatalog, der sug­gestive Bildmontagen der Künstler Robert und Shana ParkeHarrison enthält, die sich von den üblichen medial umgängigen Katastrophenbildern ab. Sie bauen eindrückliche surreale Bildwelten, in denen sich die Künstler sowohl zur erschöpften, als auch zur zu Heilversuchen der „Natur“ in Beziehung setzen.

-> Beispiele "Exhausted Globe“ https://levygallery.com/wp-content/uploads/2018/12/robert_parkeharrison_exhaustedglobe-1.jpg) und „Menting the Earth“ https://i.pinimg.com/originals/f9/7d/bd/f97dbde40f28fc9e60c70200115a6f68.jpg) .

Es ist die verwirrende Vieldeutigkeit dieser surrealen Bildwelten, die, anders als dogmatische oder ideologische Prognosen und Gewissheiten, das Denken in Gang setzen. Und darum soll es an diesen Tagen gehen: Denken, Mitfühlen und vielleicht sogar Handlungsbereitschaft zu aktivieren.

Gibt es ein Eigenrecht der Natur?  Dahinter stehen weitere brisante Denkherausforderun­gen. Zum Beispiel: Was ist eigentlich mit Natur gemeint? Das Spektrum der Antworten reicht weit, zu weit, um hier überhaupt eine Skizze zu versuchen. Es dürfte also eine unserer Herausforderungen sein, sich zu vergewissern, was mit „Natur“ gemeint sein soll, bzw. wie der Begriff und anschließende Wörter gerade im Gespräch gebraucht werden.

Unwidersprochen dürfte sein, dass der Begriff „Natur“ gegenwärtig auch die Färbung eines politischen Kampfbegriffs angenommen hat. Um „Natur“ ist ein Streit der Deutungen und Behauptungen entbrannt. In diesem Streit, die Diskussion um den „Klimawandel“ zeigt es beispielsweise, haben sich längst Freund-Feind Lager gebildet. Man beharrt auf seinen Deutungen und Vorschlägen und geht zur Wahrheitsbehauptung über.  Die Auseinander­setzung hat alle Bereiche der Gesellschaft erfasst. Politische Akteuren greifen ein und suchen nicht immer „der Stadt Bestes“.

Vor diesem Szenarium findet das philosophische Seminar statt, mit inhlaltichen Beiträgen u.a. von Martin Borowsky: juristische Aspekte Tier- und Naturrechte, Herleitung und Schutz möglicher Rechte der Natur, Dorothea Höck: biblische Bezüge, Schöpfungstheologie und Konziliarer Prozess für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung - Impulse von Wolfgang Ullmann und Stefan Kratsch: Albert Schweitzers Lehre der Ehrfurcht vor dem Leben

 

Teilnahmebeitrag: 20 €

Veranstaltungsort: Erfurt, Allerheiligenstr. 15 (Räume der Evangelischen Studentengemeinde)

Anmeldung bis 7. April verbindlich an: Dorothea Höck, dorothea.hoeck@gmx.de

Eine Kooperation mit dem philoSOPHIA e.V.

Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Landesstiftung Thüringen