Mittwoch, 19. September 2012 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Green Revolution 2.0. oder

Wie kann die globale Ernährungskrise gelöst werden?

In Kooperation mit dem Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité Universitätsmedizin Berlin und der Deutschen Sektion der IPPNW – Ärzte in sozialer Verantwortung

Mit:
Christine Chemnitz, Heinrich-Böll-Stiftung, Referentin für  Internationalen Agrarhandel
Stig Tanzmann, Evangelischer Entwicklungsdienst, Referent für Landwirtschaft
Arnold Sauter, Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag

Moderation: Peter Tinnemann, Arzt und Global Health Experte der Charité Universitätsmedizin Berlin


Was brauchen wir um global nachhaltig Ernährung und Gesundheit sicher zu stellen?

In der Geschichte der Menschheit haben nie zuvor so viele Menschen an Hunger gelitten, während gleichzeitig noch nie zuvor so viele Menschen so viele und unterschiedliche Nahrungsmitteln zu Verfügung hatten. Während in ländlichen Gebieten Menschen von der Landwirtschaft abhängig sind und hungern, leiden die Anderen an ernährungsbedingte Krankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes oder Kardio-vaskulären Erkrankungen.

Die Grüne Revolution hat in den 1960er Jahren durch verbesserter Irrigation, Dünger, Pestizide oder ertragreicher Samen in Latein-Amerika und auf dem indischen Subkontinent Hunger reduziert. In den Augen des damaligen Direktor des amerikanischen United States Agency for International Development (USAID), der dafür den Begriff der Grünen Revolution prägte, eine revolutionären Entwicklungen im landwirtschaftlichen Sektor.

Heute sollen in der Landwirtschaft wieder neue Technologien Produktion und Gewinne steigern. Dabei ist unser heutiges globalisiertes Welternährungssystem wahrscheinlich die wichtigsten Ursachen für den Klimawandel, das Artensterben, für Umweltvergiftung, Wasserknappheit, vermeidbare Krankheiten, Armut und Ungerechtigkeit.

Zunehmend wird in Frage gestellt ob Steigerung von landwirtschaftlicher Produktion dazu geeignet ist Hunger zu bekämpfen, oder müssen ökonomische, politische und soziale Veränderung der globalen Gesellschaft stattfinden, um Menschen ausreichend und gesund zu ernähren?