Grenzenlos illegal. Globale kriminelle Netzwerke - was treibt sie an, was verbindet sie?

Ob Deutschland, Italien, Mexiko, Brasilien, Afghanistan, Nigeria oder Indien - organisierte Kriminalität (OK) hat überall ihren Platz in den gesellschaftlichen Strukturen. Unter der Oberfläche des scheinbar geregelten heimischen, europäischen und globalen Warenaustausches existiert ein unüberschaubares Geflecht informeller, illegaler und krimineller Austauschbeziehungen. Gut eingebettet in wirtschaftliche und politische Netzwerke, flexibel, weil nicht an legale Gebaren gebunden, agiert OK global vernetzt und gut angepasst an die jeweiligen Rahmenbedingungen.

Das Buch Transnational Organized Crime - Analyses of a challenge for democracy (zur Pressemitteilung) beschreibt und analysiert diese Netzwerke in ihren historischen Wurzeln, ihren aktuellen gesellschaftlichen Auswirkungen und ihren grenzüberschreitenden Zusammenhängen.

Beim diesjährigen Internationalen Literaturfestival Berlin wird das Buch vorgestellt: Regine Schönenberg und Verena Zoppei lesen aufschlussreiche und spannende Passagen und diskutieren im Anschluss mit allen Anwesenden über transnational organisierte Kriminalität. Die Moderation liegt bei Annette von Schönfeld.


Annette von Schönfeld war maßgeblich an der Entstehung des Buches beteiligt, wie an der vorangegangenen Konferenz in 2011. Sie ist Kommunikationswissenschaftlerin und arbeitete in zahlreichen Ländern Lateinamerikas für Projekte, die sich mit Demokratie, Menschenrechte und Stadtentwicklung beschäftigten. Von 2006 - 2012 leitete sie das Lateinamerikareferat der hbs und seit 2012 das Büro der Heinrich-Böll-Stiftung in Méxiko.

Regine Schönenberg ist Mitherausgeberin und Mitautorin des Buches. Durch ihre jahrzehntelange Forschung im Amazonasgebiet ist ihr Zugang zur Ausbreitung von OK-Strukturen von der Kriminalisierung informeller Lebenswelten durch die Globalisierung geprägt. Regine Schönenberg ist Politologin und arbeitet am Lateinamerika Institut der Freien Universität Berlin.

Verena Zoppei arbeitet für „Mafia? Nein, Danke!“ in Berlin und „Libera“ in Italien. Sie promoviert an den juristischen Fakultäten der Humboldt Universität und der Universität in Mailand. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist Wirtschaftskriminalität - speziell die Anti-Korruptions- und Anti-Geldwäsche-Gesetzgebungen. Sie hat die Produktion des Buches unterstützt.