Dienstag, 14. Dezember 2004 17.00 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Hannover: Das andere Theater

Teil 1 der Reihe `Theater im Umbruch - Theater im Umbau?`

Die deutschen Theater stehen mehr denn je in einer Bewährungsprobe, sie befinden sich gegenüber Politik und Öffentlichkeit unter hohem Legitimationsdruck. Aufgrund der desolaten Finanzlage von Land und Kommunen sind seit ca. 2 Jahren Stadt- und Staatstheater mit erheblichen Einsparauflagen belegt worden.<br><br> Unabhängig davon verschieben sich, wenn auch ungleichzeitig, in den einzelnen Theaterstandorten die Grenzen zwischen sogenannter Freier Theaterszene auf der einen, Stadt- und Staatstheater auf der anderen Seite. Alte Identität stiftende Demarkationslinien gelten nicht mehr.<br><br> Parallel dazu ist eine reichhaltige gemeinsame Produktionspraxis verschiedenster künstlerischer Sektoren genreübergreifend entstanden, oft organisiert in Produktionsgruppen ohne festen Theaterhausbezug, aber in zum Teil schon vorhandenen „Theaterhäusern“, die netzwerkartig arbeiten. <br><br> Theaterarbeit muß sich nicht nur gegenüber der Politik und veröffentlichten Meinung, sondern vor allem auch gegenüber dem Publikum immer wieder neu und anders durch Theatralisierung alter Fragen und neuer Themen zum Woher und Wohin menschlicher Existenz, zum gesellschaftlichen Geschehen, zur Politik beweisen. Die Unterschiedlichkeit theaterästhetischer Richtungen, der Streit über die jeweils subjektive Deutung von dramatischer Literatur, die Angemessenheit von Form und Inhalt zwischen den MacherInnen, der Theater- Kritik und dem Publikum gehört zum Proprium künstlerischer Arbeit schlechthin. Wir wollen verschiedene Stränge der theaterästhetischen bzw. künstlerischen Ausrichtungen auf den Diskussionspodien zusammenführen und die inhaltliche Debatte zu unvermeidlichen, notwendigen, unverzichtbaren und wünschbaren inhaltlichen und ästhetischen Trends in den Theatern vor dem Hintergrund der Lage in Niedersachsen und speziell auch der Landeshauptstadt Hannover anfachen. <br><br> Erstes Podium: „die Externen“<br> Dr. Dietmar N. Schmidt (Impulse-Festival NRW – Köln)<br> Veronika Kaup-Hasler (Wien, Festival Theaterformen Braunschweig-Hannover und Steirischer Herbst )<br> Gordana Vnuk (Kampnagel Hamburg)<br> Ludger Schnieder (Pumpenhaus Münster) <br><br> Zweites Podium: „die Internen“ <br> Thomas Lang (Landestheaterbeirat Niedersachsen und Bundesakademie für Kulturelle Bildung)<br> Heinz Balzer (Fachbereich Kultur der LHA Hannover)<br> Martina van Boxen (Theaterwerkstatt Hannover und Landesverband der Freien Theater in Niedersachsen – LAFT)<br> Klaus Gürtler (Theaterbeirat der LHA Hannover)<br><br> Moderation: Ronald Meyer-Arlt (HAZ)