- Freitag, 24. September 2004 15.30 – 17.30 Uhr In meinem Kalender speichern
Hannover: Goethe war gut – oder wäre Göte besser?
Ein Gespräch über die Rechtschreibreform mit dem ehemaligen niedersächsischen Kultusminister Dr. Rolf Wernstedt
„Retter der deutschen Sprache“ stand auf
dem Orden, den ausgerechnet die
BILD-Zeitung in diesem Sommer auf dem
Höhepunkt einer hitzig geführten Debatte an
den Niedersächsischen Ministerpräsidenten
Christian Wulff verlieh. Dieser sprach
zuvor davon, dass die von der
Kultusministerkonferenz 1998 einstimmig
beschlossene Rechtschreibreform zu „Chaos
und Anarchie“ geführt hätte.
Wulffs Forderung nach sofortiger Rückkehr
zur alten Schreibweise fand sich in
Übereinstimmung mit zahlreichen Verlagen,
Schriftstellern und Politikern und rief
sogar eine, vor Jahren bereits
gescheiterte, Volksinitiative wieder auf
den Plan.
Mindestens genauso viele Verlage,
Wissenschaftler und Politiker jedoch halten
dagegen. <br>
Die Argumente für die Abschaffung,
Beibehaltung oder sogar konsequentere
Fortsetzung der Reform sind inzwischen
unüberschaubar geworden.<br><br>
„Der große Goethe hatte regelrecht Lust
daran, gleiche Wörter verschieden zu
schreiben, selbst seinen Namen mit h oder
ohne, mal mit ö oder mit oe“, heißt es in
einer Polemik für den kreativen Umgang mit
dem geschriebenen Wort.<br><br>
Wir wollen darüber sprechen, wie viel
Normen und wie viel Reformen eine lebendige
Sprache verträgt, wie das Regelwerk dafür
in Deutschland entstanden ist und was sich
die Kultusminister seinerzeit bei ihrem
Beschluss gedacht haben.<br><br>
Wir laden ein zu einem Gespräch mit
Prof. Dr. Rolf Wernstedt, dem ehemaligen
Präsidenten des Niedersächsischen Landtages
und langjährigen Kultusminister des Landes
Niedersachsen.<br>
Herr Prof. Wernstedt war zum Zeitpunkt der
Beschlussfassung Vorsitzender der
Kultusministerkonferenz.
Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen
- Veranstalter*in
- Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen