Flyer mit Polizeiauto vor Neuer Synagoge zu Dresden. Urheber/in: Pirnaer Autonome Linke. All rights reserved.

Vortrag

Donnerstag, 10. Juni 2021 18.00 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Vortrag

Holocaust, Kolonialismus, Postkolonialismus. Über Opferkonkurrenz und Schuldverschiebung

Vortrag und Diskussion mit Jan Gerber

Es ist noch nicht lange her, da konnte aus guten Gründen vermutet werden, dass die Erinnerung an den Holocaust eher zu- als abnehme. Diese Zeit scheint inzwischen vorbei zu sein. Dafür spricht nicht nur die deutliche Verbreiterung des rechten Randes, sondern auch die Leichtigkeit, mit der mindestens ein Teil der politischen Linken inzwischen von der Vorstellung der Präzedenzlosigkeit des Holocaust abrückt. Es scheint sogar fast so, als würden die größten Herausforderungen für die Erinnerung an Vernichtung der europäischen Juden in Zukunft eher von links als von rechts kommen. Denn während die rechtskonservativen Versuche, den Holocaust zu relativieren, völlig zu Recht für große Empörung sorgen, sind die linken Anwürfe oft akzeptierter Bestandteil der Debattenkultur. Das gilt insbesondere, wenn sie, wie im Kontext der Mbembe-Debatte oder der Black-Lives-Matter-Proteste, im Namen des Postkolonialismus und eines zur Ideologie erstarrten Antirassismus formuliert werden. Im Rahmen des Vortrags soll dieser Entwicklung sowie den Hintergründen, Ursachen und Dynamiken der postkolonialen Auseinandersetzung mit dem Holocaust nachgegangen werden.

Die Veranstaltung findet mit Anmeldung statt, dort folgen dann alle weiteren Informationen: anmeldung.100621dd@web.de

Mehr zu Jan Gerber: https://www.dubnow.de/institut/wiss-personal/pd-dr-jan-gerber/

Eine Veranstaltung der Pirnaer Autonomen Linken in Zusammenarbeit mit Hatikva e.V. und Weiterdenken - Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen.