Ruinen und Mahnmal der St.-Martin-Kirche am Monte Sole, Marzabotto, Ort des größten deutschen Kriegsverbrechens in Italien. Foto: Wikimedia Commons. Urheber/in: NicFer. Creative Commons License LogoDieses Bild steht unter einer Creative Commons License.

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Dienstag, 03. Dezember 2024 19.00 – 20.30 Uhr In meinem Kalender speichern

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Humanitäres Völkerrecht versus Kriegsverbrechen in Italien

Mit Generalstaatsanwalt Marco De Paolis

Die deutsche Besatzung in Italien dauerte vom Sommer 1943 bis zum Frühjahr 1945. In diesen zwei Jahren verübten Wehrmacht und SS zahlreiche Verbrechen an der Zivilbevölkerung. Die bekanntesten sind die in den Adriatischen Höhlen, in Sant’Anna di Stazzema und in Marzabotto. Marzabotto, wo mehr als 700 Menschen ermordet wurden, ist seit Beginn der 1990er Jahre mit Bremen-Vegesack per Freundschaftsvertrag verbunden.

In seinem Vortrag berichtet Marco De Paolis von den großen Schwierigkeiten bei der juristischen Verfolgung der Verbrechen. Die Ermittlungsakten wurden 1960 von der Militärstaatsanwaltschaft in Rom „archiviert“, in dem sie in einem zur Wand gedrehten Schrank verschwanden. Erst 1994 wurde dieser „Schrank der Schande“ – per Zufall – wieder entdeckt. Auf Grundlage der dort gelagerten Akten strengte De Paolis, damals zuständig für die in Emilia-Romagna, Ligurien, Marken und Toskana begannen Verbrechen, 515 Ermittlungen an. Er führte 17 Prozesse, 57 Angeklagte wurden in erster Instanz zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch Deutschland lieferte keinen der in Italien verurteilten Täter aus.

Im Interview mit »La Repubblica« betont De Paolis, dass die Verurteilungen dennoch einen „soliden Schutzschild“ gegen die lange praktizierte Leugnung der Verbrechen darstellen. Heute ist Marco De Paolis Generalstaatsanwalt am Militärberufungsgericht in Rom. 2021 erhielt er vom deutschen Bundespräsidenten das Große Verdienstkreuz mit Stern.

Die Veranstaltung wird eröffnet von Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte und dem Bremer Honorarkonsul der Republik Italien, Marco Fuchs. Im Anschluss findet ein Empfang im Festsaal statt. Anmeldungen sind bis zum 19.11.2024 über diesen Link möglich: Humanitäres Völkerrecht versus Kriegsverbrechen in Italien während des Zweiten Weltkrieges - Veranstaltungen der Senatskanzlei Bremen (senatskanzlei-bremen-veranstaltungen.de)

Eine Kooperation der Senatskanzlei, dem italienischen Honorarkonsulat, der Deutsch-Italienischen-Gesellschaft Bremen, Erinnern für die Zukunft und „Solidarität leben“ mit der Heinrich Böll-Stiftung Bremen.

Dauer der gesamten Veranstaltung 75-90 Minuten

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