Freitag, 29. November 2013 – Samstag, 30. November 2013 In meinem Kalender speichern

Hunger for Trade - Die Konferenz

Auftakt eines internationalen Theaterprojekts über den globalen Nahrungsmittelmarkt


Weltweit hungern eine Milliarde Menschen, drei Viertel davon auf dem Land. Die globale Ernährungssituation ist ein trauriges Beispiel für langjährige politische Fehlentscheidungen. Die Heinrich-Böll-Stiftung arbeitet daran, die Regeln und Ströme des internationalen Agrarhandels im Spannungsfeld der großen globalen Herausforderungen wie der Klima-, Ernährungs- und Finanzkrise zu untersuchen und trägt durch ihre kritischen Beiträge dazu bei, sie neu zu definieren. Der Ausverkauf von Agrarflächen an multinationale Konzerne in Rumänien oder die Umnutzung von Agrarflächen für Biodiesel im Land Brandenburg, Spekulation und Handel mit Nahrungsmitteln sowie die Verbindung von Agrar- und Klimakrise oder die Folgen der EU-Subventionspolitik sind verschiedene Aspekte unserer aktuellen Auseinandersetzung.

Das DeutscheSchauSpielHausHamburg hat mit »Hunger for Trade« ein internationales Theaternetzwerk initiiert, welches sich der Komplexität dieser Themen annimmt und in Form von neun dokumentarischen Theaterarbeiten erforscht. Zum Auftakt des Projekts findet eine interdisziplinäre öffentliche Konferenz über den globalen Nahrungsmittelmarkt statt. Die beteiligten Künstler/innen aus Belgien, Brasilien, Burkina Faso, Deutschland, England, Indien, Rumänien, der Schweiz und Südafrika treten dabei mit internationalen Expert/innen aus verschiedenen Bereichen (Wissenschaft, NGOs, Politik und Wirtschaft) in Dialog, diskutieren, erforschen und entwickeln gemeinsam mit dem Publikum inhaltliche Ansätze der entstehenden künstlerischen Arbeiten.

Die Identitätsfindung einer globalen Gesellschaft verlangt nach neuen und anderen Formen des Dialogs zwischen den verschiedenen Zivilgesellschaften und Kulturen. Mit den Mitteln von Kunst, Kultur und Wissenschaft werden hier neue Möglichkeiten eines globalen, multiperspektivischen und politischen Theaters erprobt.

Inhaltlich konzentriert sich die Konferenz auf jene Themenstränge, die auch in den jeweiligen Inszenierungen eine zentrale Rolle spielen: die Vermarktung von Agrarland (Rumänien, Brasilien), multinationale Konzerne, industrielle Landwirtschaft und Kleinbauern (Schweiz, Burkina Faso), EU-Bestimmungen und Handelsabkommen (Belgien, Indien), Finanzakteure auf dem Nahrungsmittelmarkt und „Commons“ (UK), Urban Food Security in Schwellenländern (Südafrika) und Nahrungsmittelexporte und Fleisch (Deutschland).

Die Konferenz wird durch Video- und Audiomitschnitte dokumentiert, die ins Internet gestellt werden.


Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier: http://www.schauspielhaus.de/de_DE/repertoire/hunger_for_trade.951044

Programm für den 29.11.13: http://www.schauspielhaus.de/de_DE/kalender/hunger_for_trade.11903448
Programm für den 30.11.13: http://www.schauspielhaus.de/de_DE/kalender/hunger_for_trade.11903449