Gespräch
- Sonntag, 11. Oktober 2015 16.30 In meinem Kalender speichern
Ideen zur Postwachstumsökonomie
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe: Wie wollen wir leben?
Als „Postwachstumsökonomie“ wird eine Wirtschaft bezeichnet, die nicht auf Wachstum des Bruttoinlandsprodukts setzt, sondern sich durch Wachstumsrücknahme auszeichnet und trotzdem über stabile Versorgungsstrukturen verfügt. Soziale Ungerechtigkeit, ökologischer Raubbau, entfremdete Arbeit, Lobbyismus, Korruption und Gier sind nur einige der Schattenseiten der westlichen Ökonomie, und viele machen gerade das System der Marktwirtschaft mit seinem privaten Eigentum, Konkurrenz und individuellem Gewinnstreben dafür verantwortlich. Allerdings haben wir derzeit keine Marktwirtschaft, sondern Kapitalismus...
Andreas Siemoneit will das System der Marktwirtschaft rehabilitieren, es aber einer grundsätzlichen Kritik unterwerfen und zeigen, dass „echte“ Marktwirtschaft ein sehr menschliches, einfaches und robustes System sozioökonomischer Beziehungen ist, wenn ihre Grundgedanken wirklich ernst genommen werden. Das Ergebnis wird reichlich utopisch klingen, ist aber in sich schlüssig. Lassen wir uns überraschen.
Das Streben nach Glück
Die Kehrseite des Konsums ist der Stress, mit dem das dazu nötige Geld erarbeitet werden muss. Der Schweizer Ökonomie-Professor Mathias Binswanger spricht von einer „Tretmühle“, die dem Laufrad im Käfig eines gefangenen Hamsters ähnlich sei. Abhilfe verspricht ein Abkoppeln vom Zwang nach dem Mehr und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Leistung und Genuss. Wir brauchen eine Neudefinition von Wohlstand. In Ländern mit hohem materiellen Wohlstandsniveau führt die Steigerung der Verfügbarkeit materieller Güter schon lange nicht mehr zu mehr Wohlbefinden bei den Menschen. Selbstbestimmung und Gestaltungsfreiheit sind Voraussetzung dafür, dass Menschen glücklich sind. Wohlstand heißt also nicht Überfluss an materiellen Gütern, sondern vor allem an Zeit.
Referent: Andreas Siemoneit, Mitglied der Vereinigung für Ökologische Ökonomie, des Forum Ökologisch- Soziale Marktwirtschaft, der Grünen und aktiv
im Netzwerk Wachstumswende.
Veranstaltungsort: Antikriegshaus Sievershausen | Kirchweg 4A | 31275 Lehrte-Sievershausen | Die räumliche Barrierefreiheit ist gegeben
Veranstalterin: Antikriegshaus Sievershausen | Kirchweg 4A | 31275 Lehrte-Sievershausen | info@antikriegshaus.de | Tel: 05175-5738 | www.antikriegshaus.de
In Kooperation mit: Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen | www.slu-boell.de
Haus kirchlicher Dienste der ev.luth. Landeskirche Hannovers, Arbeitsstelle Frieden | www.kirchliche-dienste.de
Mit finanzieller Untersützung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung | www.bmz.de
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