Podiumsdiskussion

Mittwoch, 27. März 2024 18.00 – 19.30 Uhr In meinem Kalender speichern

Podiumsdiskussion

Identität - Staatsbürgerschaft - Volk?

Eine Reihe zur ambivalenten Geschichte von Nation und Nationalismus - Teil 2

Das erneute Anwachsen des Rechtsextremismus in den meisten europäischen Staaten hat einen Nationalismus ins Bewusstsein gerückt und teilweise an die Macht gebracht, der Abschottung, Ausgrenzung bis hin zu offenem Rassismus, Sozialabbau und den Abbau demokratischer Rechte proklamiert und umzusetzen versucht.

Gerade das 20. Jahrhundert hat gezeigt, dass die demokratische Verfasstheit von Nationen fragil ist und an Bedingungen und Voraussetzungen gebunden ist, die immer wieder hergestellt werden müssen. Die Reihe geht den historischen Ursprüngen und Ausprägungen des Nationalismus bis heute nach.

Identität - Staatsbürgerschaft - Volk?

In der zweiten Runde unserer Gesprächsreihe gehen wir auf die deutlich verschärften politischen Rahmenbedingungen ein: Die Rechte ist in fast allen Ländern Europas auf dem Vormarsch.

Wir stellen unterschiedliche Erscheinungsformen des gegenwärtigen Nationalismus vor. Wir fragen, durch welche Erscheinungen moderne Staatsbürgerschaft zunehmend unter Druck gerät und welche Begriffe von Volk und Identität Nationen geprägt haben und wie sie in neurechten Bewegungen eingesetzt und instrumentalisiert werden.

Wir erläutern dies anhand von drei Beispielen
1. Nationalismus und Separationsbewegungen in Spanien, mit besonderem Blick auf die linke Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien
2. Italien als Ursprungsland des Faschismus, der nicht zuletzt ein extremer Nationalismus war und ist, hat seit einem Jahr eine Ministerpräsidentin, die aus dem neofaschistischen Milieu kommt. Aber schon vor ihr haben nationalistische Politiker, etwa aus der Lega, mehr „sovranismo“ (Souveränismus) verlangt – im Sinne eines „Italien zuerst“.
3. Der Nationenbegriff in Israel unter den Auswirkungen des Terrorangriffs der Hamas am 7. Oktober 2023 und dem Krieg in Gaza sowie im Spannungsfeld zwischen kollektivem Trauma und zivilgesellschaftlicher Mobilisierung gegen die in Teilen rechtsextreme Regierung.

Wir möchten Gemeinsamkeiten und Unterschiede der gegenwärtigen Nationalismen herausarbeiten. Wie wandeln sich die Gesellschaften durch den Erfolg nationalistischer Vorstellungen und Narrative und wie können und müssen sich emanzipatorische Politik zu den verschiedenen Arten von Nationalismus verhalten?

Podium:
Christian Jansen (Universität Trier) und Marianne Zepp (u.a. ehemalige Referentin für Zeitgeschichte der Heinrich-Böll-Stiftung und ehemalige Programmdirektorin für den deutsch-israelischen Dialog in der Heinrich-Böll-Stiftung in Tel-Aviv) sprechen mit
Thorsten Mense (Soziologe, freier Autor)

C. Jansen und M. Zepp sind Herausgeber*innen des Sammelbandes „Kann es demokratischen Nationalismus geben?“ zu dem T. Mense einen Artikel zur nationalen Befreiungsbewegung in Spanien beigetragen hat.

Moderation: Inga Börjesson, Geschäftsführerin des Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung


27. März 2024, 18 Uhr
Die Veranstaltung wird hybrid angeboten. Ein Link zur Online-Teilnahme per Livestream wird rechtzeitig zur Verfügung gestellt.

Die Reihe wird fortgesetzt:
Vereintes Europa oder „Europa der Vaterländer“?
10. April 2024, 18 Uhr

Veranstaltungsort:
Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung
Olivaer Platz 16
10707 Berlin
Wir empfehlen vor der Veranstaltung einen Corona-Schnelltest durchzuführen.
Die Räumlichkeiten des Bildungswerks sind leider nur bedingt für Rollstuhlfahrer*innen nutzbar: Es gibt einen Aufzug (mit den Maßen 125 cm x 70 cm). Allerdings besteht eine Kante von knapp 5 cm, um in die Räumlichkeiten zu gelangen. Es gibt keine barrierefreien Toiletten. Wir entschuldigen uns für die Umstände. Zurzeit sehen wir uns leider finanziell nicht in der Lage, den Altbau entsprechend zu sanieren.
Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
Sprache
Deutsch
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