Online-Veranstaltung
- Donnerstag, 27. Mai 2021 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern
„Immer wieder jüdische Hände…“ – Antisemitismus in Abtreibungsdebatten in der Weimarer Republik und heute
Vortrag und Diskussion mit Pola Behr
Anfeindungen gegen Ärzt*innen, die sich für ein Recht auf Schwangerschaftsabbrüche einsetzen, haben eine lange Geschichte. 1931 wurden in Stuttgart die Ärzt*innen Friedrich Wolf und Else Kienle aufgrund des §218 verhaftet. Feministische und kommunistische Bewegungen solidarisierten sich daraufhin mit den beiden Ärzt*innen. Wohingegen Kienle und Wolf in der konservativen und nationalsozialistischen Presse verbal attackiert wurden. Dabei ging es weniger um gegensätzliche Positionen zu Schwangerschaftsabbrüchen, als darum, die beiden in antisemitischer Weise als „jüdische Abtreiber“ darzustellen.
Der Vortrag soll zu Beginn die feministischen und kommunistischen Bewegungen gegen den § 218 in der Weimarer Republik darstellen. Außerdem wird in die Biografien von Else Kienle und Friedrich Wolf eingeführt. Daran anschließend werden die verschiedenen antisemitischen Motive, die in der Berichterstattung um den Prozess gegen Wolf und Kienle auftraten, analysiert. Anhand dessen kann der Frage nach ideologischen Überschneidungen zwischen Antifeminismus und Antisemitismus in Debatten um Schwangerschaftsabbrüche nachgegangen werden. Abschließend werden die Kontinuitäten ins heute beleuchtet.
Eine Kooperation mit Pro Choice Sachsen.
Die Veranstaltung werden live auf Facebook gestreamt. Auf der Facebook-Seite von Pro Choice Sachsen und sind auch anzuschauen, ohne bei Facebook registriert zu sein.
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- Landesstiftung Sachsen (Weiterdenken)