Donnerstag, 22. November 2012 14.00 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Institutioneller und struktureller Rassismus in Deutschland

Eine Kooperation mit der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), dem British Council und dem Jüdischen Museum

Mit

Dr. Mark Terkessidis (Journalist, Autor, Psychologe und Migrationsforscher, Deutschland)
Tahir Della (Vorsitzender Initiative Schwarze Deutsche, Deutschland)
Christine Lüders (Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Deutschland)
Dr. Richard Stone (Mitglied der McPherson-Kommission, Großbritannien)

Moderation:
Sanem Kleff (Leiterin Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage, Deutschland)

Die Aufdeckung der Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) hat die Rassismusdebatte in Deutschland belebt und das Vertrauen in die Sicherheitsapparate der Bundesrepublik erschüttert. Das Verwaltungsgericht Koblenz hat mit seinem Urteil vom März 2012, welches inzwischen vom Oberverwaltungsgericht Koblenz revidiert wurde, eins drauf gesetzt, in dem es die rassistische Diskriminierung von ethnischen Minderheiten in Deutschland durch die sogenannten „verdachtsunabhängigen Kontrollen“ legitimierte.

Heute fordern viele Menschen eine konsequente Bekämpfung des Rechtsextremismus und die Überwindung des strukturellen und institutionellen Rassismus in Deutschland: Es bedarf ernsthafter Anstrengungen aller relevanten staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteure und Akteurinnen, um eine gemeinsamer Strategie zu entwickeln. Ebenso erforderlich ist eine Politik, die die Ausgrenzung von Migrantinnen und Migranten in diversen sozialen, politischen und ökonomischen Bereichen beendet und ihre Teilhabechancen stärkt.

Am 20. Jahrestag des rassistischen Anschlags von Mölln widmet sich das Fachgespräch der Analyse des strukturellen und institutionellen Rassismus in der Bundesrepublik Deutschland: Wie kann die Gesellschaft zu den Themen Rassismus und Rechtsextremismus sensibilisiert werden, wie kann die Diskussionen in die Mitte der Gesellschaft getragen werden? Welche Erfahrungen und Perspektiven gibt es in Großbritannien? Statt kurzfristige und aktionistische Lösungsvorschläge sollen nachhaltige und praktikable Handlungsstrategien mit verschiedenen zivilgesellschaftlichen sowie staatlichen Akteurinnen und Akteuren entwickelt werden.