Film und Gespräch
- Freitag, 02. Juni 2023 18.00 – 22.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Irakische Alltagsrealitäten im Kurzfilm
Der Irak-Krieg 2003 war für Iraker:innen kein singuläres Ereignis. Der Krieg und die Jahre danach haben das Land bis heute nachhaltig politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich verändert. Diese einschneidende Zeit beleuchtet eine junge Generation irakischer Filmemacher:innen in Kurzfilmen. Sie stellen in kurzen Episoden verschiedene Perspektiven über die Realitäten im Irak, 20 Jahre nach der verheerenden US-geführten Invasion, dar.
Die Veranstaltung ist inspiriert vom “Zelt des Revolutionskinos” der Protestbewegung, die 2019 den Tahrir-Platz in Bagdad besetzte. Dort kamen junge Filmemacher:innen zusammen, um den Aufbruch und ihre Geschichten zu dokumentieren. Dabei sind sie immer wieder auch auf die jüngste Geschichte gestoßen: Welchen Einschnitt bedeutet die US-Invasion für die junge Generation Iraker:innen - bis heute? Wie haben sie das Aufwachsen in der instabilen Post-Kriegszeit erlebt? Fernab der Gewalt, die das Land immer noch erlebt, dokumentieren die Kurzfilme die Realität von Ziegelfabrik-Arbeiter:innen, die nur unter Gefahren zu dokumentieren sind, intime Liebesgeschichten aus dem Alltag oder wie es sich als junger Mann in Mosul lebt mit der “Schuld überlebt zu haben”. Im Film “Messi Baghdad” werden die Prioritäten eines kleinen Jungen aus einem Dorf im Umland von Bagdad deutlich: Fußball und nicht die schwelende Gewalt des konfessionalistisches Krieges von 2007. Der Film “Die Überlebenden des Fardous-Platzes” dokumentiert, wie eine junge Zivilgesellschaft sich den Platz, an dem die historischen Bilder des Sturzes der Statue Saddam Hussains stattfand, von unten aneignet.
Über Möglichkeiten und Grenzen irakischer Filmemacher:innen im heutigen Irak und über komplexe irakische Realität(en) der letzten 20 Jahre diskutieren wir im Anschluss in der Moviemento-Lounge mit zwei Filmschaffenden.
Mit:
*Abdulrahman Hameed ist ein irakischer Filmemacher, bildender Künstler und Fotojournalist aus Bagdad.
*Yezen Albu-Mohammed von Workers Against Sectarianism(WAS) (https://was-iraq.org/). WAS ist eine linke irakische Gruppe, die über Medienarbeit gegen das dominante gesellschaftliche und politische System des Konfessionalismus arbeitet. Über Videos aus dem irakischen Alltag Interviews versuchen sie alternative Erzählungen anzubieten und eine Kritik des neoliberalen post-2003 Systems zu formulieren.
Sprache Filme: Arabisch/Kurdisch mit englischen Untertiteln
Sprache Diskussion im Anschluss: Englisch
folgende Filme werden gezeigt:
08.08.1988 (2022)
Survivors Of Firdos Square (2017)
Messi Baghdad (2012)
Sabeya (2017)
She was not alone (2021)
Workers Conditions in the Brick factories in teh city of Nahrawan (2021)
Ido (2021)
The last dance (2021)
Datum: 2.Juni 2023
Zeit: Filmvorführung: 18:15-20:15 Uhr
ab: 20:30 Uhr Diskussion in der Moviemento Lounge
Ort: Moviemento Kino Kottbusser Damm 22 10967 Berlin
Saal 1
Die Filmvorführung und die anschließende Diskussion sind kostenfrei, um Anmeldung wird gebeten. Der Einlass beginnt um 18:00 Uhr. Bitte pünktlich erscheinen. Bei Verspätung kann es sein, dass trotz Anmeldung kein Sitzplatz mehr zur Verfügung steht.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung und medico international.
Die Filme wurden in Kooperation mit Mohammed Alghadhban, Leiter des „Al-Dar Organization for Arts & Culture“ ausgewählt. Al-Dar engagiert sich für eine unabhängige und nachhaltige Kulturszene im Irak (https://www.al-dar.org/) und setzt hierbei insbesondere auf das Empowerment junger Filmemacher*innen. Al-Dar setzt sich dafür ein, Raum für Diskussion und Dialog zwischen Kulturschaffenden im Irak zu kreieren.
Die Veranstaltung wird realisiert mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
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Iraqi everyday realities in short film
Film and talk
The Iraq War of 2003 wasn´t a singular event for Iraqis. The war and the years that followed have changed the country politically, economically, and socially. A young generation of Iraqi filmmakers illuminates this drastic period in short films. In short episodes, they present different perspectives on the realities in Iraq, 20 years after the devastating US-led invasion.
The event is inspired by the "Tent of Revolutionary Cinema" of the protest movement that occupied Tahrir Square in Baghdad in 2019. There, young filmmakers came together to document the uprising and their stories. Along the way, they kept coming back to recent history: What kind of turning point did the U.S. invasion mean for the young generation of Iraqis - until today? How have they experienced growing up in the unstable post-war period? Faraway from the violence the country still experiences, the short films document the reality of brick factory workers, which can only be filmed under dangers, intimate love stories from everyday life, or how it is to live as a young man in Mosul with the "guilt of having survived". In the film "Messi Baghdad" the priorities of a young boy from a village on the outskirts of Baghdad become clear: soccer and not the smoldering violence of the confessionalist war of 2007. The film "The Survivors of Fardous Square" documents how a young civil society appropriates the square from below, where the historic images of the fall of Saddam Hussein's statue took place.
We will discuss the possibilities and limitations of Iraqi filmmakers inside today's Iraq and the complex Iraqi realities of the last 20 years afterward with two filmmakers in the Moviemento Lounge.
With:
*Abdulrahman Hameed is an Iraqi filmmaker, visual artist, and photojournalist from Baghdad.
*Yezen Albu-Mohammed of Workers Against Sectarianism(WAS) (https://was-iraq.org/). WAS is a leftist Iraqi group working through media outreach against the dominant social and political system of confessionalism. Through videos of everyday Iraqi interviews, they seek to offer alternative narratives and formulate a critique of the post-2003 neoliberal system.
Language Films: Arabic/Kurdish with English subtitles
Language discussion afterward: English
the following films will be shown:
08.08.1988 (2022)
Survivors Of Firdos Square (2017)
Messi Baghdad (2012)
Sabeya (2017)
She was not alone (2021)
Workers Conditions in the Brick factories in teh city of Nahrawan (2021)
Ido (2021)
The last dance (2021)
Date: June 2, 2023
Time: Film screening: 18:15-20:15
from: 20:30 Discussion in the Moviemento Lounge
Location: Moviemento Cinema Kottbusser Damm 22 10967 Berlin
Room 1
The film screening and the subsequent discussion are free of charge, registration is requested. Admission begins at 6:00 pm. Please arrive on time. If you are late, a seat may not be available despite your registration.
An event in cooperation with Bildungswerk Berlin by Heinrich Böll Foundation and medico international.
The films were selected in cooperation with Mohammed Alghadhban, director of the "Al-Dar Organization for Arts & Culture". Al-Dar is committed to an independent and sustainable cultural scene in Iraq (https://www.al-dar.org/) and focuses in particular on the empowerment of young filmmakers. Al-Dar is committed to creating space for discussion and dialogue between cultural practitioners in Iraq.
Die Veranstaltung ist inspiriert vom “Zelt des Revolutionskinos” der Protestbewegung, die 2019 den Tahrir-Platz in Bagdad besetzte. Dort kamen junge Filmemacher:innen zusammen, um den Aufbruch und ihre Geschichten zu dokumentieren. Dabei sind sie immer wieder auch auf die jüngste Geschichte gestoßen: Welchen Einschnitt bedeutet die US-Invasion für die junge Generation Iraker:innen - bis heute? Wie haben sie das Aufwachsen in der instabilen Post-Kriegszeit erlebt? Fernab der Gewalt, die das Land immer noch erlebt, dokumentieren die Kurzfilme die Realität von Ziegelfabrik-Arbeiter:innen, die nur unter Gefahren zu dokumentieren sind, intime Liebesgeschichten aus dem Alltag oder wie es sich als junger Mann in Mosul lebt mit der “Schuld überlebt zu haben”. Im Film “Messi Baghdad” werden die Prioritäten eines kleinen Jungen aus einem Dorf im Umland von Bagdad deutlich: Fußball und nicht die schwelende Gewalt des konfessionalistisches Krieges von 2007. Der Film “Die Überlebenden des Fardous-Platzes” dokumentiert, wie eine junge Zivilgesellschaft sich den Platz, an dem die historischen Bilder des Sturzes der Statue Saddam Hussains stattfand, von unten aneignet.
Über Möglichkeiten und Grenzen irakischer Filmemacher:innen im heutigen Irak und über komplexe irakische Realität(en) der letzten 20 Jahre diskutieren wir im Anschluss in der Moviemento-Lounge mit zwei Filmschaffenden.
Mit:
*Abdulrahman Hameed ist ein irakischer Filmemacher, bildender Künstler und Fotojournalist aus Bagdad.
*Yezen Albu-Mohammed von Workers Against Sectarianism(WAS) (https://was-iraq.org/). WAS ist eine linke irakische Gruppe, die über Medienarbeit gegen das dominante gesellschaftliche und politische System des Konfessionalismus arbeitet. Über Videos aus dem irakischen Alltag Interviews versuchen sie alternative Erzählungen anzubieten und eine Kritik des neoliberalen post-2003 Systems zu formulieren.
Sprache Filme: Arabisch/Kurdisch mit englischen Untertiteln
Sprache Diskussion im Anschluss: Englisch
folgende Filme werden gezeigt:
08.08.1988 (2022)
Survivors Of Firdos Square (2017)
Messi Baghdad (2012)
Sabeya (2017)
She was not alone (2021)
Workers Conditions in the Brick factories in teh city of Nahrawan (2021)
Ido (2021)
The last dance (2021)
Datum: 2.Juni 2023
Zeit: Filmvorführung: 18:15-20:15 Uhr
ab: 20:30 Uhr Diskussion in der Moviemento Lounge
Ort: Moviemento Kino Kottbusser Damm 22 10967 Berlin
Saal 1
Die Filmvorführung und die anschließende Diskussion sind kostenfrei, um Anmeldung wird gebeten. Der Einlass beginnt um 18:00 Uhr. Bitte pünktlich erscheinen. Bei Verspätung kann es sein, dass trotz Anmeldung kein Sitzplatz mehr zur Verfügung steht.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung und medico international.
Die Filme wurden in Kooperation mit Mohammed Alghadhban, Leiter des „Al-Dar Organization for Arts & Culture“ ausgewählt. Al-Dar engagiert sich für eine unabhängige und nachhaltige Kulturszene im Irak (https://www.al-dar.org/) und setzt hierbei insbesondere auf das Empowerment junger Filmemacher*innen. Al-Dar setzt sich dafür ein, Raum für Diskussion und Dialog zwischen Kulturschaffenden im Irak zu kreieren.
Die Veranstaltung wird realisiert mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
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Iraqi everyday realities in short film
Film and talk
The Iraq War of 2003 wasn´t a singular event for Iraqis. The war and the years that followed have changed the country politically, economically, and socially. A young generation of Iraqi filmmakers illuminates this drastic period in short films. In short episodes, they present different perspectives on the realities in Iraq, 20 years after the devastating US-led invasion.
The event is inspired by the "Tent of Revolutionary Cinema" of the protest movement that occupied Tahrir Square in Baghdad in 2019. There, young filmmakers came together to document the uprising and their stories. Along the way, they kept coming back to recent history: What kind of turning point did the U.S. invasion mean for the young generation of Iraqis - until today? How have they experienced growing up in the unstable post-war period? Faraway from the violence the country still experiences, the short films document the reality of brick factory workers, which can only be filmed under dangers, intimate love stories from everyday life, or how it is to live as a young man in Mosul with the "guilt of having survived". In the film "Messi Baghdad" the priorities of a young boy from a village on the outskirts of Baghdad become clear: soccer and not the smoldering violence of the confessionalist war of 2007. The film "The Survivors of Fardous Square" documents how a young civil society appropriates the square from below, where the historic images of the fall of Saddam Hussein's statue took place.
We will discuss the possibilities and limitations of Iraqi filmmakers inside today's Iraq and the complex Iraqi realities of the last 20 years afterward with two filmmakers in the Moviemento Lounge.
With:
*Abdulrahman Hameed is an Iraqi filmmaker, visual artist, and photojournalist from Baghdad.
*Yezen Albu-Mohammed of Workers Against Sectarianism(WAS) (https://was-iraq.org/). WAS is a leftist Iraqi group working through media outreach against the dominant social and political system of confessionalism. Through videos of everyday Iraqi interviews, they seek to offer alternative narratives and formulate a critique of the post-2003 neoliberal system.
Language Films: Arabic/Kurdish with English subtitles
Language discussion afterward: English
the following films will be shown:
08.08.1988 (2022)
Survivors Of Firdos Square (2017)
Messi Baghdad (2012)
Sabeya (2017)
She was not alone (2021)
Workers Conditions in the Brick factories in teh city of Nahrawan (2021)
Ido (2021)
The last dance (2021)
Date: June 2, 2023
Time: Film screening: 18:15-20:15
from: 20:30 Discussion in the Moviemento Lounge
Location: Moviemento Cinema Kottbusser Damm 22 10967 Berlin
Room 1
The film screening and the subsequent discussion are free of charge, registration is requested. Admission begins at 6:00 pm. Please arrive on time. If you are late, a seat may not be available despite your registration.
An event in cooperation with Bildungswerk Berlin by Heinrich Böll Foundation and medico international.
The films were selected in cooperation with Mohammed Alghadhban, director of the "Al-Dar Organization for Arts & Culture". Al-Dar is committed to an independent and sustainable cultural scene in Iraq (https://www.al-dar.org/) and focuses in particular on the empowerment of young filmmakers. Al-Dar is committed to creating space for discussion and dialogue between cultural practitioners in Iraq.
- Adresse
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▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
- Veranstalter*in
- Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
- Sprache
- Deutsch