
Online-Veranstaltung
- Montag, 14. Juni 2021 – Dienstag, 15. Juni 2021 In meinem Kalender speichern
"Irgendwie Hier!"
Trägerqualifizierung im Kontext von Flucht, Migration und Männlichkeiten
Jungen* mit Flucht- und Zuwanderungserfahrungen sind eine sehr vielfältige Gruppe in der Kinder- und Jugendarbeit. Jedoch sind sie in erster Linie heranwachsende Jungen* mit Bedürfnissen, Träumen, Zielen: Teil von einer gesellschaftlichen Struktur sein. Innerhalb des eigenen sozialen Umfeldes wahrgenommen werden und wirken. Über sich selbst und die eigene Zukunft bestimmen können. Pläne schmieden und sich dabei selbstbestimmt auf den Weg in ein Erwachsensein begeben. All das sind Ausdrücke dieser Träume, Wünsche und Ziele, die auf individueller Ebene mal mehr, mal weniger priorisiert werden. Und dies gilt in der Regel für alle jungen Heranwachsenden, unabhängig, ob mit oder ohne Fluchtgeschichte.
Doch wann ist es wichtig diese Differenzlinien aufzumachen? Geflüchtet oder nicht. In der dritten, vielleicht schon vierten Generation hier oder doch deutsch-deutsch sozialisiert. Aus dem Duisburger Norden kommend oder doch eher Münchener Innenstadt. Und wann ist es wichtig diese Differenzlinien, von denen es weitaus mehr gibt, einfach mal links liegen zu lassen? Damit müssen Fachkräfte umgehen. Die Arbeit mit Jungen*, die mit und ohne Geschichten im Gepäck unterwegs sind, startet letztlich immer auf der Beziehungsebene. Und diese muss in einer unterstützenden und offenen Pädagogik geschehen, die ohne Zuschreibungen auskommt, aber dennoch die Macht der Zuschreibungen auf dem Schirm hat.
Die Qualifizierungsreihe findet im Rahmen des Projekts "Irgendwie Hier! Flucht – Migration – Männlichkeiten" statt und verhandelt die Hauptthemenbereiche der Qualifizierung:
- Besondere Zielgruppe – junge männliche* Geflüchtete?
- Subjektives Wohlbefinden, Selbstwirksamkeiten von jungen männlichen* Geflüchteten
- Einführung in die Transkulturelle Jungenarbeit
- GenderCrossing / Frauen* & Männer in der Transkulturellen JA
- Rassismuskritische Jungenarbeit / Intersektionalität
- Strukturen der Transkulturellen Jungenarbeit
- Reflexion auf individuell-fachlicher und struktureller Ebene
Blended Learning
Die Qualifizierung im Blended-Format soll die teilnehmenden Fachkräfte zum einen auf der individuell-fachlichen Ebene stärken und hier eine tiefergreifende Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit den genannten Themen schaffen. Zum anderen soll die Qualifizierung einen nachhaltigen Reflexionsprozess anstoßen, der die eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten ins Verhältnis zu den allgewärtigen Strukturen einer Transkulturellen Jungenarbeit setzt. Welche Art von Strukturen das sind, wo sie anzutreffen sind und wie sie sich auswirken, wird dabei umfassend thematisiert und zur Diskussion gestellt.
Das Ziel dabei ist es, neben der individuell-fachlichen Förderung und der strukturellen Auseinandersetzung, die teilnehmenden Fachkräfte in ihrer multiplikatorischen Wirkung zu weiteren Fachkräften und in die eigenen Trägerstrukturen hinein zu befähigen, um somit eine nachhaltige Verankerung der Jungenarbeit im Kontext von Flucht und Migration zu ermöglichen.
Das Referent*innen-Team
Kai Mausbach
Verantwortlicher Referent für die inhaltliche Ausrichtung und Organisation der Qualifizierung sowie Referent im Projekt "Irgendwie hier! Flucht – Migration – Männlichkeiten" der LAG Jungenarbeit NRW. Kommt einst aus der Jugendverbandsarbeit, der Offenen Kinder- Jugendarbeit sowie der Mobilen Jugendarbeit. Zudem hat er die Koordinierung des FSJ-Bereichs und die damit verbundene Bildungsarbeit durchgeführt.
Olaf Jantz
Diplom Pädagoge; Jungenbildungsreferent und Geschäftsführer bei mannigfaltig e.V. – Institut für Jungen und Männerarbeit Hannover; Schwerpunkte: Transkulturelle Jungen*arbeit, Geschlechterbewusste Pädagogik im Umfeld von Armut, Flucht und Migrationsgeschichten, Intersektionalität in Geschlechterverhältnissen; Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit Niedersachsen – LAG JuNi
Susanne Reitemeier-Lohaus
Susanne Lohaus arbeitet in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit im Bereich gesellschaftspolitische Jugendbildung und ist Projektleitung von HeRoes Duisburg von Jungs e.V.. Bei Jungs e.V. ist sie außerdem projektbezogen und konzeptionell gestaltend wirkend. Darüber hinaus ist sie freiberuflich als Bildungsreferentin für Fachkräfte in der Jungen*arbeit tätig in den Bereichen Flucht-Migration-Männlichkeiten, Frauen in der Jungen*arbeit.
Jonas Lang
Jonas Lang ist Sozialarbeiter und Sozialpädagoge in der Kölner Initiative Coach e. V. mit Schwerpunkt: Beratung und Einzelfallhilfen für Menschen in Aufenthaltsgestattung und Duldung. In der Bildungs- und Qualifizierungsarbeit arbeitet er zu Intersektionalen Perspektiven auf (Sozial-) Pädagogische Praxis mit Jungen* und jungen Männern* mit Fluchterfahrung. Von 2017 bis 2021 war Jonas Lang Vorstandsmitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit NRW.
Michael Meurer
Alter Jungvater, Diplomsportlehrer und Feldenkrais Pädagoge, seit über 30 Jahren Jungen- und Männerarbeit mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie Gesundheit, Gewalt, sexualisierte Gewalt, Kommunikation und Kooperation mit Mädchen- und Frauenprojekten, der Begleitung und Beratung von Jungen als Einzelpersonen und Institutionen, die Jungen- und Männerarbeit machen wollen. All dies immer auf der Basis der Eigenreflexion, der Wahrung des inneren, lebendigen Jungen, immer in der Haltung ressourcenorientiert, wertschätzend, verbindlich und klar zu agieren.
Termine
Block 1 (2-Tage-Präsenzveranstaltung)
14./15. Juni 2021
Videoseminar 1 (online per Zoom)
2. Juli 2021 (vormittags)
Videoseminar 2 (online per Zoom)
31. August 2021 (vormittags)
Block 2 (1-Tages-Präsenzveranstaltung)
15. September 2021
Videoseminar 3 (online per Zoom)
30. September 2021 (vormittags)
Videoseminar 4 (online per Zoom)
28. Oktober 2021 (vormittags)
Block 3 (2-Tages-Präsenzveranstaltung)
9./10. November 2021
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