Israel - Ein anderes Land ist möglich!?

Mit: Hagit Kaysar, Elad Orian, Einat Podjarny, Cornelia Siebeck

Wir haben kein anderes Land, lautet ein Slogan, der den breiten zionistischen Konsens in der jüdisch-israelischen Gesellschaft widerspiegelt. Seit etwa 10 Jahren existiert jedoch eine Graswurzelbewegung, die das ethno-nationale Paradigma überwinden will.
Im Seminar werden israelische Aktivisten politische Praktiken vorstellen, die den hegemonialen Diskurs unterminieren sollen. Dabei sollen auch subjektive Motivationen sowie Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit ‚dem Feind’ zur Sprache kommen.

Hagit Keysar, beschäftigt sich aus der Perspektive der visuellen Anthropologie mit der Rolle und den Potentialen von Fotografie und Archivpraxis in der Re/Produktion von Macht und Raum in Jerusalem. Derzeit entwickelt sie ein Projekt für Mamuta – Art and Media Centre und arbeitet bei Sadaka-Reut Jewish-Arab Youth Partnership. Hagit sucht nachWegen, das Imaginäre sichtbar und greifbar zu machen – jetzt.

Elad Orian, ist politischer Aktivist und Mitbegründer von Comet-ME, einer Initiative von Israelis und Palästinensern, die die ärmsten und am meisten marginalisierten Gemeinden in den besetzten palästinensischen Gebieten sozial und ökonomisch fördert und unterstützt. Comet-ME glaubt, dass Feindschaft durch gemeinsame und
konkrete Arbeit überwunden werden kann, die die Mauern der Segregation und des Rassismus einreißen will.

 Einat Podjarny, war während der letzten zehn Jahre in Bewegungen wie Ta'ayush, Anarchists against Walls, Jaffa Committee against House Demolitions und City for All Tel Aviv-Jaffa aktiv. Das gemeinsame Ziel dieser Initiativen ist es, die Mauern der Segregation und Diskriminierung zwischen Israelis und Palestinänsern sowie zwischen verschiedenen sozialen Klassen durch gemeinsamen Kampf und Graswurzelaktivismus zu durchbrechen.

Cornelia Siebeck, ist Historikerin und Publizistin mit Schwerpunkt Gedächtnispolitik. Sie ist Mitherausgeberin des Buchs Dissonant Memories – Fragemented Present. Exchanging Young Discourses between Israel and Germany (2009) und träumt von einem gut informierten Diskurs über Israel/Palästina (nicht nur) in der deutschen Linken.