Bildungsreise

Samstag, 19. September 2015 – Sonntag, 27. September 2015 In meinem Kalender speichern

Bildungsreise

Istanbul 2015 – Stadt auf zwei Kontinenten

Bildungsreise

Die Türkei ist auch in diesem Jahr immer wieder Gegenstand der politischen Berichterstattung in deutschen Medien. Seit den Unruhen im Gezi-Park und dem Korruptionsskandal Ende 2013 scheint das Land nicht zur Ruhe zu kommen - und Istanbul erweist sich einmal mehr als Zentrum vieler politischer Kämpfe und sozialer Umwälzungsprozesse.

So beschäftigen uns auch im Nachgang zu „Gezi“ weiterhin vielfältige Darstellungen zur politischen, ökonomischen und außen- und innenpolitischen Lage der Türkei. Die deutsch-türkischen Beziehungen sind sehr facettenreich und auch die vielfältigen Brücken zwischen beiden Gesellschaften werden stetig ausgebaut.
Wir wollen uns an diesem Brückenbau beteiligen und uns selbst in Gesprächen und Diskussionen vor Ort ein Bild machen, um die Ereignisse im historischen und aktuellen politischen Kontext des Landes zu verstehen. Wir versuchen auch, Missverständnisse und Fehlinterpretationen der türkischen Gesellschaft und Politik, welche die aktuellen Diskurse zu begleiten scheinen, auszuräumen.

Im Rahmen der siebentägigen Bildungsreise wollen wir einen Blick in das farbenreiche und dynamische „Kaleidoskop Türkei“ werfen und die dynamische, kontrastreiche und faszinierende Bosporus-Metropole Istanbul kennenlernen. Die Reise bietet spannende Informationen, besondere Begegnungen und intensive Erlebnisse, die auch Anknüpfungspunkte für eine weitergehende Auseinandersetzung mit der Türkei und/oder eine Kooperation mit türkischen Partner_innen ermöglichen sollen.

Wir treffen uns mit diversen Akteur_innen der zivilgesellschaftlichen und politischen Sphäre. So tauschen wir uns zum einen mit Vertreter_innen von politischen, ökonomischen und kulturellen Stiftungen, Vereinen und Gruppen in Istanbul aus und diskutieren zum anderen mit türkischen Akademiker_innen und Aktivist_innen, die in Kampagnen gegen die neoliberale Stadtentwicklung bzw. Gentrifizierung und für ein neues sozial-ökologisches Gesellschaftsprojekt aktiv sind. Darüber hinaus treffen wir Repräsentant_innen türkischer politischen Parteien, feministischen und kurdischen Vertretungen und anderen kritischen Organisationen der Zivilgesellschaft und informieren uns über vielfältige städtische und staatliche Transformationsprozesse.

Einen weiteren Schwerpunkt wird die aktuelle Situation der drei grossen nicht-muslimischen und ethnischen Minderheiten der Türkei, nämlich die Griechisch-Orthodoxen, die sephardische Juden und die Armenier bilden. Im Dialog mit deren Vertretern sowie Künstler und Journalisten, die sich eng mit dem Thema beschäftigen, werden wir versuchen, einen Einblick in die aktuelle Lage zu gewinnen.

Natürlich lassen wir uns die Stadt Istanbul auch von den unterschiedlichsten Seiten zeigen. Geplant sind erlebnisreiche Ausflüge nach Büyükada, die größte der Prinzeninseln, wo immer noch ein Teil der griechisch-orthodoxen Minderheit in der Türkei lebt, zum Stadtviertel Tarlabaşı, Istanbuls momentan größtem innerstädtischen Sanierungsgebiet und zum Stadtviertel Tophane mit seiner lebendigen Kunstszene am Westufer des Bosporus unweit des Istanbul Modern Museums, das wir ebenfalls besuchen werden.

In der Türkei ist viel in Bewegung – dieser Tatsache wollen wir auch mit unserem Programm Rechnung tragen. Wir werden unsere Detailplanung an aktuelle Ereignisse anpassen, so dass wir das endgültige, ausführliche Programm nach Anmeldeschluss zur Verfügung stellen werden.

Bitte beachten sie, dass ca. 1/3 der Gespräche auf Englisch stattfinden wird. Hierfür können wir eine nicht-professionelle Flüsterübersetzung anbieten. Die restlichen Gespräche werden aus dem Türkischen ins Deutsche übersetzt.

Nicht enthalten im Reisepreis sind die An- und Abreise sowie alle weiteren Mahlzeiten und Trinkgelder.
 

Über die Reisebegleiter:

Dr. Alphan Tuncer (Reiseleitung)
Humboldt-Universität Berlin und Mitgründer der Initiative «Zweiheimisch». Nach dem Master Studium der Internationale Beziehungen an der School of Oriental and African Studies (University of London) promovierte er an der HU Berlin über die Transformation der türkischen Gesellschaft und ihre Außenpolitik während des Kalten Krieges. Seine Forschungsschwerpunkte sind Theorien der Internationalen Beziehungen (insb. Kritische Theorie), Innen- und Außenpolitik der Türkei, deutsch-türkische Beziehungen sowie die Außenpolitik der MENA-Region (Nahost und Nordafrika) und EU-MENA Beziehungen.

Güneş Geren, M.A. (Übersetzungen vor Ort)
Sozialwissenschaftler und Diplom Wirtschaftsingenieur. Er studierte in Berlin, Ankara und in Göteborg und arbeitete am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung (WZB) in Berlin. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Neoliberalismus, Industrielle Beziehungen und sozio-ökonomische Transformation in der Türkei.

Veranstalter*in
Petra-Kelly-Stiftung
Teilnahmegebühren
1.050,- Euro/ erm. 750,- Euro (Studierende, Arbeitssuchende, Menschen im Freiwilligendienst u.ä.) | EZ-Zuschlag 140,- Euro(inkl. ÜF, zwei gem. Mahlzeiten, ÖPNV in Istanbul, Fähren, Gespräche, Reiseleitung und alle Eintrittsgelder)