Jonas Lüscher | Verzauberte Vorbestimmung

Jonas Lüschers neuer Roman ›Verzauberte Vorbestimmung‹ (Hanser, 2025) beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Maschine: Wer treibt wen an? Wir die Maschinen – oder die Maschinen uns? Und können wir uns unseres Weltwissens noch sicher sein? Lüscher (›Frühling der Barbaren‹, ›Kraft‹) erzählt klug und frei und ebenso abgründig von einer Gegenwart, die gern mehr über ihre Zukunft wüsste. Gleichzeitig ist es Lüschers bisher persönlichstes Buch geworden.

Ein algerischer Soldat erlebt im Ersten Weltkrieg den Giftgas-Einsatz der Deutschen, er sieht ein: »Einer musste damit aufhören«, lässt die Waffen fallen und geht – oder doch nicht? Der Schriftsteller Peter Weiss ist auf der Suche nach dem Briefträger Cheval – oder sucht der Autor des Textes nach dem Schriftsteller? Die Maschinen nehmen den Menschen die Arbeit und damit die Existenzgrundlage – oder greifen die Menschen die Maschinen an? Und scheuen die Revolutionäre das Lachen – oder ist das Lachen selbst ein großer Revolutionär? Nichts in diesem Roman scheint sicher und alles möglich zu sein. Eingebunden in das Erzählte ist der Autor selbst und inwiefern er wegen eines schweren Corona-Verlaufs sein Leben den Maschinen zu verdanken hat.

Moderation: Florian Schmidgall

Stadtbücherei Heidelberg, Hilde-Domin-Saal

Einlass 18:30 Uhr