Veranstaltung
- Montag, 18. November 2024 18.00 – 20.30 Uhr In meinem Kalender speichern
Jüdisches Leben in der arabischen Welt der Moderne: Einführung, Film, Diskussion
Es ist wenig bekannt, dass Juden und Jüdinnen weit mehr als 1000 Jahre vollkommen integriert in muslimischen Ländern gelebt haben. Im mittelalterlichen Bagdad und Cordoba hatten sie einen selbstverständlichen Anteil an den Erfolgen des Islam in Wirtschaft und Wissenschaft. Es gibt Berichte, wonach Juden in Moscheen und Muslime in Synagogen gebetet haben – offensichtlich weil Judentum und Islam nicht als zwei vollständig getrennte Religionen wahrgenommen wurden.
Selbstverständlich gab es auch Gewalt gegen die jüdische Minderheit, aber es ist eine Tatsache, dass es ihr unter dem Islam deutlich besser erging, als in Ländern mit christlicher Herrschaft. Noch bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ist das Leben von Juden und Jüdinnen in Jerusalem und Kairo, Tunis und Marrakesch so eng verflochten mit dem Leben der Muslime, dass man bei ihnen von „arabischen Juden“ spricht.
Erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich dies deutlich verändert. Wie konnte sich in den letzten 70 Jahre die jüdisch-muslimische Lebensrealität der vorangehenden Jahrhunderte so radikal verändern – ja ins Gegenteil verkehren? Nach einer kurzen Einführung durch Dr. Omar Kamil zum jüdischen Leben in muslimischen Ländern und einem Film zum jüdischen Leben in Ägypten wird es Gelegenheit zum ausführlichen Gedankenaustausch geben. Auch werden zwei internationale Forscher aus dem Seminar für Judaistik / Jüdische Studien anwesend sein, deren Forschungsprojekte das jüdische Leben in Nordafrika zum Gegenstand haben. Eine Kooperation vom Seminar für Judaistik / Jüdische Studien, Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt, AG-Nahost und Leopold Zunz-Verein.
- Adresse
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Lernwerkstatt
Franckesche Stiftungen
Haus 31 EG
Franckeplatz 1
06110 Halle
- Veranstalter*in
- Landesstiftung Sachsen-Anhalt