Jump Cuts - Migration im Film

Mit dem ersten Film- und Diskussionsabend zum Thema „Heimatperspektiven“ eröffnen wir am 24. Juni die Reihe „Jump Cuts – Migration im Film“.

Der Experimentalfilm „Im Anfang war der Blick“, entstanden unter der Regie von Bady Minck, spielt mit Perspektiven auf die künstliche „Natürlichkeit“ österreichischer Landschafts-Arrangements anhand von ineinandergeblendeten Postkartenansichten – eine Blickreise zur Konstruktion von Heimat.

Für „One Dollar Story: Vietnam“ reist das Filmemacherpaar Arne und Patricia Machart nach Vietnam und wird dort mit dem Interesse der Bevölkerung an Dollarnoten konfrontiert. Es entsteht ein Tauschgeschäft, bei dem die Einheimischen den Filmemachern biografische Geschichten für einen Dollar verkaufen. Diese Sammlung wird ergänzt durch die Geschichten von drei nach Österreich emigrierten Vietnamesen, die von ihrer Flucht und dem Leben in Österreich berichten.

Die Filmreihe Jump-Cuts, die parallel in Erfurt und Dresden gezeigt wird, beleuchtet die filmische Bearbeitung von Migrationsgeschichten aus unterschiedlichen Perspektiven. Den Auftakt bildet eine Reise in eigene Heimatkonstruktionen, womit eine selbstreflexive Betrachtung am Beginn der Reihe steht. Am selben Filmabend wird mit einem dokumentarischen Film mit Bezug zu Vietnam der Blick auf die Konstruktion des anderen gelenkt, die mit jeder filmischen Produktion vorgenommen wird. Die Zugehörigkeit zu verschiedenen Heimaten wird am nächsten Termin mit einem Film über einen emigrierten senegalesischen Wissenschaftler aus der Perspektive des Protagonisten thematisiert, am letzten Termin schildert ein Film unterschiedliche Versuche des Ankommens in einer fremden Welt.

Mit der Filmreihe möchten wir das Gespräch über Migration und ihre mediale Repräsentation in unserer heutigen Einwanderungsgesellschaft anregen. Jeder Filmabend wird von einer Referentin bzw. einem Referenten thematisch eingeleitet, den gegenseitigen Austausch sollen die anschließenden Diskussionen mit dem Publikum und eingeladenen Gästen ermöglichen.

Die Filmreihe ist eine Kooperation der Heinrich Böll Stiftung Thüringen, der Weiterdenken - Heinrich Böll Stiftung Sachsen und der Universität Erfurt/FB Kunstpädagogik. Konzeption und wissenschaftliche Begleitung: Prof. Dr. Ulrike Stutz, Universität Erfurt.