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Veranstaltung

Montag, 22. Juli 2024 – Samstag, 27. Juli 2024 In meinem Kalender speichern

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Kantine "Zone"

Analyse und Kritik der DDR

KANTINE-Festival 2024
22. - 27. Juli 2024
Chemnitz, Subbotnik e.V., Vettersstraße 34a

Anmeldung erforderlich (wenn Schlafplatz benötigt wird)

Wer sich heute positiv auf den Kommunismus bezieht, kommt nicht daran vorbei, sich mit den Gründen des Scheiterns historischer Versuche seiner Verwirklichung auseinanderzusetzen. Wenn wir eine andere Zukunft ermöglichen wollen, können wir die Geschichte des Realsozialismus nicht einfach abtun, indem wir sagen: "Nein, nein, das war nicht der Kommunismus!", sondern müssen uns mit den Mechanismen, Wirkungsweisen & Konsequenzen auseinandersetzen, die diese Vergangenheit ermöglicht haben.

Wir beobachten eine Krise und Orientierungssuche in der Linken der Gegenwart, in der auch eine Hinwendung zu autoritären Modellen der Organisierung wieder zunimmt. Sympathien für realsozialistische Staaten nehmen deren Widersprüche und Repressionsapparate oft nicht ausreichend ernst. Das Bedürfnis, sich damit auch von einem bürgerlichen Narrativ abzugrenzen, das die DDR & andere realsozialistische Erfahrungen rundherum abwertet und die darin gemachten Erfahrungen unbesehen verwirft, erscheint nachvollziehbar, greift aber zu kurz.

Mit der Kantine »Zone« bleibt das Team des Kantine-Festivals dabei, sich in der Festivalwoche mit einem Thema anstatt einer Person zu beschäftigen. Der Begriff »Zone« wird in diesem Zusammenhang häufig abfällig verwendet. Dennoch haben sich die Organisator*innen für diesen Titel entschieden, da sich darin doch gut die Außenwahrnehmung sowohl der DDR als auch Ostdeutschlands widerspiegelt, welche häufig als rückständig, demokratieunfähig, hilfsbedürftig – auf jeden Fall »anders« bewertet werden. In teilweise sehr scharfem Kontrast dazu muss »Zone« auch als sozialistische Utopien-Projektionsfläche herhalten – sowohl bei manchen Linken als auch bei der »Früher-war-alles-besser«-Fraktion (Stichwort »Ostalgie«). Die diesjährige Kantine soll dazu genutzt werden, hinter die Klischees und Abwertungen zu blicken, die über die DDR häufig im Umlauf sind und einen Beitrag zu einer differenzierten Auseinandersetzung jenseits von Schwarz-Weiß-Darstellungen leisten.

Der öffentliche Diskurs ist häufig bestimmt davon, wie die Teilung Deutschlands in sozialer Ungleichheit, in Mentalitäten und Identitätsmodellen weiter existiert. Demgegenüber geht es relativ wenig darum, wie die DDR als Gesellschaft funktioniert hat. Deswegen soll der Blick gerade auf die Lebensrealitiäten in der DDR, auf die Funktionsweisen ihrer Institutionen, auf die Bedingungen von Veränderungen im System der Planung und Produktion gelenkt werden.

>> zum Programm

 

Die Kantine ist ein Theoriefestival, das sich seit 2018 jährlich eine Woche lang mit dem Leben und dem Werk von politischen DenkerInnen bzw. mit der Geschichte und Theorie linker Bewegungen beschäftigt. Nach den Ausgaben »Marx«, »Luxemburg«, »Benjamin«, »de Pizan«, »Gramsci« und »Sabot« folgt vom 22. bis 27. Juli 2024 die Kantine »Zone« zur Analyse und Kritik der DDR.

Veranstaltet von Wiederbelebung kulturellen Brachlandes e.V. und Subbotnik e.V. in Kooperation mit Weiterdenken - Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen e.V., Rosa-Luxemburg-Stiftung und Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen.

Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter/in
Landesstiftung Sachsen (Weiterdenken)