Dienstag, 09. April 2013 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Kasachstan oder Schweiz

Zur Zukunft der Landwirtschaft in Ostdeutschland

Die Schweiz und Kasachstan stehen für absolut gegensätzliche Agrarstrukturen. In der Schweiz dominieren klein- und mittelbäuerliche Höfe, in Kasachstan herrschen die aus den sowjetischen Kolchosen und Sowchosen hervorgegang-enen Großbetriebe vor. Die deutsche Agrarstruktur liegt ungefähr in der Mitte zwischen der Schweiz und Kasachstan. Allerdings beträgt im Osten die Größe landwirtschaftlicher Betriebe im Schnitt mehr als das Fünffache von jener im Westen. Die Zahl der Beschäftigten je 100 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche liegt im Westen bei 9,60 - im Osten bei 2,86. Vor allem wegen der Konzen-tration auf billige Massenprodukte bringt die ostdeutsche Landwirtschaft letztlich eine deutlich geringere Wertschöpfung in die ländlichen Räume.
In seiner Denkschrift verknüpft Michael Beleites die schonungslose Analyse der ostdeutschen Agrarpolitik vor und nach der 89er Revolution mit der Suche nach Visionen für eine zukunftsfähige Landbewirtschaftung. In dem bäuerlichen Erbe Sachsens und Thüringens sieht er eine besondere Chance zur schrittweisen Wiederbelebung sozial und ökologisch verträglicher bäuerlicher Strukturen.

Michael Beleites (studierter Landwirt, Mitbegründer der DDR-Umweltbewe-gung und ehemaliger Landesbeauftragter für Stasiunterlagen in Sachsen) wird zunächst seine Denkschrift vorstellen. Im Anschluss diskutieren Michael Beleites und Dr. Frank Augsten (MdL Bündnis 90/Die Grünen), moderiert von Olaf Möller (Heinrich-Böll-Stiftung).

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der AbL Thüringen (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft) statt.
Veranstalter*in
Landesstiftung Thüringen