Workshop

Samstag, 28. November 2020 – Sonntag, 29. November 2020 In meinem Kalender speichern

Workshop

Klasse, Klassenkampf und linke Politik im 21. Jahrhundert

Was taugt der Begriff der Klasse und wie kann moderne Klassenpolitik aussehen?

"Klasse" und "Klassenkampf", das waren die wichtigsten Schlagworte unter denen die sozialen Bewegungen ihre Kämpfe für Gleichheit und Freiheit führten. Die Arbeiter*innenbewegung nutzte den Begriff der Klasse, um die Einheit der Arbeiter*innen auszudrücken. "Klasse" bedeutete Identität und beschrieb gleichzeitig die Stellung in der Gesellschaft. Der Klassenkampf war dementsprechend das kollektive Aufbegehren gegen Unterdrückung und Ausbeutung.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff in den Hintergrund gedrängt: Insbesondere in Deutschland versuchte ein aggressiver Antikommunismus den Begriff der Klasse aus dem Diskurs zu verdrängen. Gleichzeitig erschien das Konzept der Klasse aus soziologischer Perspektive immer zweifelhafter, da er Spaltungen und Brüche innerhalb der scheinbar objektiven Klassenstrukturen verdeckte. Und schließlich entdeckten die neuen sozialen Bewegungen ab den 70er-Jahren neue gesellschaftsverändernde Subjekte jenseits der Arbeiter*innenklasse und wandten sich vom Klassenkampf ab.

In den letzten Jahren ist jedoch eine Renaissance des Klassenbegriffs zu erkennen. Insbesondere das globale Erstarken der Rechten, die teilweise in der alten Arbeiter*innenklasse erfolgreich sind, hat die Diskussionen um eine neue Klassenpolitik befeuert. Dies geschieht teilweise in Abgrenzung, teilweise in Ergänzung zu den Ansätzen linker Politik aus den letzten vierzig Jahren.

In diesem Seminar wollen wir erforschen, wie eine moderne Klassenpolitik aussehen kann. Dazu werden wir uns mit historischen Konzeptionen von Klasse beschäftigen, die derzeitige Gesellschaftsstruktur analysieren und Vorschläge für eine neue Klassenpolitik diskutieren. Wir werden sowohl Texte gemeinsam und in Kleingruppen lesen als auch uns in interaktiven Methoden dem Thema nähern.

Mit: Max Zeterberg hat Geschichte und Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und promoviert nun in Kassel zu emanzipatorischer und antikapitalistischer Jugendarbeit.

Dirk Reinink hat Soziologie studiert und arbeitet in der gewerkschaftlichen politischen Bildung.

Für das Seminar werden keine Vorkenntnisse benötigt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Für die Teilnahme an der Online-Veranstaltung benötigt ihr einen Computer, eine stabile Internetverbindung, eine Kamera und, wenn ihr möchtet, ein Headset. Die Zugangsdaten werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Das Seminar richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahre.

Realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter/in
Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
Sprache
Deutsch