Workshop

Samstag, 20. November 2021 – Sonntag, 21. November 2021 In meinem Kalender speichern

Workshop

Klasse, Klassenkampf und linke Politik im 21. Jahrhundert

Was taugt der Begriff der Klasse und wie kann moderne Klassenpolitik aussehen?

"Klasse" und "Klassenkampf", das waren die wichtigsten Schlagworte unter denen die sozialen Bewegungen ihre Kämpfe für Gleichheit und Freiheit führten. Die Arbeiter*innenbewegung nutzte den Begriff der Klasse, um die Einheit der Arbeiter*innen auszudrücken. "Klasse" bedeutete Identität und beschrieb gleichzeitig die Stellung in der Gesellschaft. Der Klassenkampf war dementsprechend das kollektive Aufbegehren gegen Unterdrückung und Ausbeutung.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff in den Hintergrund gedrängt: Insbesondere in Deutschland versuchte ein aggressiver Antikommunismus den Begriff der Klasse aus dem Diskurs zu verdrängen. Gleichzeitig erschien das Konzept der Klasse aus soziologischer Perspektive immer zweifelhafter, da er Spaltungen und Brüche innerhalb der scheinbar objektiven Klassenstrukturen verdeckte. Und schließlich entdeckten die neuen sozialen Bewegungen ab den 70er-Jahren neue gesellschaftsverändernde Subjekte jenseits der Arbeiter*innenklasse und wandten sich vom Klassenkampf ab.

In den letzten Jahren ist jedoch eine Renaissance des Klassenbegriffs zu erkennen. Insbesondere das globale Erstarken der Rechten, die teilweise in der alten Arbeiter*innenklasse erfolgreich sind, hat die Diskussionen um eine neue Klassenpolitik befeuert. Dies geschieht teilweise in Abgrenzung, teilweise in Ergänzung zu den Ansätzen linker Politik aus den letzten vierzig Jahren.

In diesem Seminar wollen wir erforschen, wie eine moderne Klassenpolitik aussehen kann. Dazu werden wir uns mit historischen Konzeptionen von Klasse beschäftigen, die derzeitige Gesellschaftsstruktur analysieren und Vorschläge für eine neue Klassenpolitik diskutieren. Wir werden sowohl Texte gemeinsam und in Kleingruppen lesen als auch uns in interaktiven Methoden dem Thema nähern.

Mit: Max Zeterberg hat Geschichte und Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und promoviert nun in Kassel zu emanzipatorischer und antikapitalistischer Jugendarbeit.

Dirk Reinink hat Soziologie studiert und arbeitet in der gewerkschaftlichen politischen Bildung.

Das Seminar ist gut für Einsteiger*innen geeignet. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenfrei. Das Seminar richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahre.

Unsere Corona-Präventionsmaßnahmen:
Die Teilnahme an Veranstaltungen des Bildungswerks ist aktuell nur nach der 2G-Regel mit einem Nachweis über Impfung oder Genesung möglich. Zur Sicherheit aller bitten wir außerdem um die Durchführung eines Schnelltests. Dieser kann bei uns vor Ort gemacht werden. Wir stellen ihn kostenfrei zur Verfügung. Alternativ können Sie auch den Nachweis eines Tests vom gleichen Tag mitbringen. Wir werden die Räume gut durchlüften und die Stühle mit ausreichend Abstand aufstellen. Sie werden eine kleine Gruppe von Teilnehmenden sein, bitte halten Sie dennoch jederzeit die 1,5 Meter Abstand ein. In den Räumlichkeiten des Bildungswerks muss eine medizinische Maske getragen werden. Am Sitzplatz darf sie nach Absprache mit der Gruppe und den Teamer*innen abgenommen werden. Händewaschen und Händedesinfizieren zwischendurch wird empfohlen. Wir bitten darum, die Pausen nach Möglichkeit im Freien zu verbringen.

Realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
Sprache
Deutsch