Klimaschutz-Übereinkommen von Paris 2015: Ende für Kohle, Öl und Gas?

Im Dezember 2015 vereinbarten 195 Staaten das Klimaübereinkommen  von Paris; überraschend für viel Beobachter und Beobachterinnen. Bis September 2016 ratifizierten bereits über 60 Staaten das Klimaschutzabkommen – ebenfalls überraschend für viele. Zu den Unterzeichner*innen gehören auch die Treibhausgas-Supermächte China und USA. An deren Bedenken und Ängsten war 2009 ein vergleichbares Übereinkommen in Kopenhagen gescheitert. Ein wichtiges Ergebnis der Konferenz in Paris ist das verschärfte Ziel, dass die Temperatur nicht mehr "nur" um 2 Grad Celcius (wie im Cancun Agreement 2010 vereinbart) steigen darf, sondern möglichst "nur" um 1,5 Grad Celsius.

Nach 23 Jahren faktisch erfolgloser internationaler Klimapolitik fragen wir uns:
Warum der plötzliche Durchbruch? Was ist passiert?

Der Durchbruch kommt eigentlich viel zu spät so dass der Umbau der Weltwirtschaft und -gesellschaft nun sehr schnell gehen muss. Dekarbonisierung bedeutet: Heizung, Auto, Industrie werden ohne Kohle, Öl und Gas betrieben werden müssen!

Man stelle sich vor: Heutige Schulabgänger*innen werden ihr ganzes Berufsleben lang über damit beschäftigt sein, diesen Umbau zu stemmen. Wenn sie in Rente gehen, muss die Weltwirtschaft treibhausgasneutral sein! Mehr noch: Treibhausgas muss möglicherweise sogar künstlich wieder aus der Atmosphäre entfernt werden.

An diesem Abend werden wir uns fragen:

• Was sind die Geschichten hinter 23 Jahren verzögerter Klimaverhandlungen und wie konnte so weit kommen?
• Was genau wurde in Paris 2015 beschlossen?
• Was sind die nächsten Schritte und was bedeutete das für Deutschland?
• Was muss jetzt dringend passieren um den Klimawandel aufzuhalten und die Wende weg von Kohle, Öl und Gas schnell umzusetzen?

Wir werden versuchen diese Fragen gemeinsam zu beantworten.

Workshopleiter:
Christoph Meyer, Dipl. Soz, seit 2009 beschäftigt er sich mit internationaler Klimapolitik und mit Anpassung an den Klimawandel. Mit seinem Engagement bei Fossil Free Berlin hat er dazu beigetragen, dass das Land Berlin seit Juni 2016 seine Versorgungsrücklagen aus Kohle, Öl und Gasaktien abzieht ("Divestment"). In früheren Jahren hat er als Tropenwald-Campaigner der Umweltorganisation Robin Wood die Kampagne für FSC-zertifizierte Gartenmöbel geleitet.

Falls Sie Wünsche zur barrierefreien Teilnahme haben, melden Sie sich bitte unter: lazova@bildungswerk-boell.de

Diese Veranstaltung wird mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin finanziert.