Montag, 17. Oktober 2022 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Kolonialismus und Kolonialrevisionismus

Der Grüne Salon diskutiert über Kolonialgeschichte der Städte Mönchengladbach und Rheydt

Wer weiß schon, was der Name EDEKA ursprünglich Einkaufsgenossenschaft Deutscher Kolonialwarenhändler bedeutete? Deutschland war bis 1918 die dritt größte Kolonialmacht - ein unbewältigtes Kapitel unserer Geschichte - und immer noch ein weitgehend "blinder Fleck" in der Erinnerungskultur des Landes. Nicht nur die jahrelangen Debatten um die Lettow Vorbeck Straße in Mönchengladbach haben dies verdeutlicht. In vielen Städten und auch international entsteht ein neuer Blick auf die Zeit des Kolonialismus und seine bis heute erkennbaren Auswirkungen.
Die Beschäftigung mit dem „Kolonialismus vor Ort“ hat in den letzten Jahren in der historischen Forschung, aber auch bei lokalen Initiativen immer mehr an Bedeutung gewonnen. Getragen wird sie von der Erkenntnis, dass das „koloniale Projekt“ des Deutschen Reichs nicht nur die überseeischen Gebiete, die Hauptstadt Berlin oder die Hafenstadt Hamburg betraf, sondern auch für die großen und kleinen Städte und selbst die ländlichen Regionen des Landes relevant war.
Der Vortrag führt in die Kolonialgeschichte der Städte Mönchengladbach und Rheydt ein und schlägt damit ein weitgehend unbekanntes Kapitel der Stadtgeschichte auf.

Prof. Dr. Marianne Bechhaus-Gerst ist Afrikanistin, Historikerin und Kulturwissenschaftlerin.
Sie forscht und schreibt zur Geschichte von Menschen afrikanischer Herkunft in Deutschland, zur deutschen Kolonialgeschichte und zum Kolonialismus im Rheinland. Als Kuratorin hat sie Ausstellungen zur kolonialen Vergangenheit Kölns und Aachens ein gerichtet. Zurzeit ist sie Mitglied im Expert*innengremium der Stadt Köln zur Aufarbeitung des kolonialen Erbes der Stadt sowie im Gremium des Liegenschaftsamtes, das sich mit belasteten Straßennamen in der Stadt beschäftigt.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Volkshochschule und Geschichtswerkstatt Mönchengladbach
Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Landesstiftung Nordrhein-Westfalen
Sprache
Deutsch