Fachtagung

Donnerstag, 14. November 2013 14.00 – 19.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Fachtagung

Kostenwahrheit im Verkehr

Dresdner Promovierendenkolleg DIKE

Kostenwahrheit im Verkehr: Die negativen Folgeerscheinungen des motorisierten Verkehrs können nicht allein durch technologische Innovationen bewältigt werden, die auf eine Verringerung des Energie- und Ressourcenverbrauchs abzielen. Technische Verbesserungen müssen durch Maßnahmen ergänzt werden, die auf eine Verringerung der Verkehrsnachfrage (Travel Demand Management) und auf eine Veränderung umweltbelastender Verhaltensweisen abzielen. Verhaltensorientierte Maßnahmen können sehr wirksam mit dem Verkehr verbundene ökologische Probleme verringern, ihnen wird jedoch oft nur eine geringe Akzeptanz zugeschrieben. Eine zentrale Stellgröße ist dabei die Herstellung von Kostenwahrheit im Verkehr durch eine gerechte Berücksichtigung negativer externer Effekte. Negative externe Effekte sind Kosten und Belastungen, die die Verursacher der Handlungen nicht selber tragen, sondern auf andere Menschen, auf zukünftige Generationen oder andere Regionen abwälzen. Die Verursacher dieser Effekte berücksichtigen diese Kosten nicht bei ihrem eigenen Verhalten, sie verhalten sich so zu ihrem eigenen kurzfristigen Vorteil sozial und ökologisch ineffizient.

Im Rahmen des Promotionskollegs zu „Kostenwahrheit im Verkehr“, das das Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden durchgeführt hat, wurden Hintergründe und Möglichkeiten für eine zugleich ökologisch effiziente, sozial gerechte und psychologisch akzeptierte Organisation des Verkehrswesens erforscht. Vor allem soziale und Verteilungsaspekte waren dabei zu berücksichtigen, denn bisherige Arbeiten boten Hinweise, dass finanziell besser gestellte Bevölkerungsschichten durch ihr Verkehrsverhalten Lärm-, Abgas- und Umweltbelastungen verursachen, die vor allem von finanziell schwächer gestellten Bevölkerungsschichten getragen werden. Ein wesentlicher Aspekt bestand deshalb darin, Internalisierungsstrategien für externe Effekte im Verkehr unter Berücksichtigung von Akzeptanzaspekten und Verteilungswirkungen zu erforschen, die dem Verursacherprinzip zu mehr Berücksichtigung verhelfen.

Die im Promotionskolleg entstandenen Abschlussarbeiten werden am 14. November öffentlich präsentiert und kommentiert. Sie werden auch in Bezug auf ihre Relevanz für die politische Praxis beleuchtet.

Files

Veranstalter*in
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Teilnahmegebühren
frei